Neun Medaillen für LG-Nachwuchs bei FLVW-Meisterschaften II und III

02.02.2024 | Neun Medaillen holten die U16-U20 Athlet:innen der LG Brillux bei den Hallen-Westfalenmeisterschaften II und III. Besonders stark: Patrick Hüsken, Eric Schwarze, Mieszko Szczerbiak und Janek Schiffer, zudem die Staffeln.

Sponsor

60 Meter Hürden: Patrick Hüsken holt in starken 8,99 Sekunden Silber © FLVW

Vielfältige Akzente setzten die Talente der LG Brillux bei Teil II und III des Kräftemessens der besten Nachwuchs-Leichtathletinnen und -athleten Westfalens. Neun Medaillen verteilten sich nach zwei intensiven Wettkampftagen auf sechs Disziplinen, acht Einzel-Starter:innen und eine Sprint-Staffel. Aus dem gut aufgelegten Nachwuchs stachen vier Athleten hervor: Patrick Hüsken (M15) mit den ersten großen Ausrufezeichen der neuen Saison, Eric Schwarze (U20) und Janek Schiffer (M15) mit neuen Weitsprung-Bestleistungen und Quereinsteiger Mieszko Szczerbiak (U20) mit dem nächsten Nachweis seines großen Sprint-Potenzials.

M15: Patrick Hüsken stark in drei Disziplinen

Sein mit Spannung erwartetes Jahres-Debüt gab in Dortmund Top-Talent Patrick Hüsken. Dabei stand die Hallen-Saison für den Mehrkämpfer vom TuS Hiltrup unter keinem guten Stern: Beim Schul-Basketball riss sich Patrick im Herbst beide Sprunggelenks-Außenbänder. Seine Vorbereitung wurde dadurch stark beeinträchtigt, sämtliche Sprung-Disziplinen waren bisher aus dem schmalen Hallen-Wettkampfkalender gänzlich gestrichen. So fehlte Patrick Hüsken bei den Westfälischen auch im Hochsprung, eine seiner zwei Parade-Disziplinen, in der er 2023 Platz vier der deutschen M14-Bestenliste belegte (1,83 Meter) und unterm Hallendach sogar der nationale Primus war.

Beirren ließ sich Hüsken, der beim TuS Hiltrup federführend von Klaudia Schönfeld trainiert wird, davon nicht. Mit dem ersten Finale des Jahres zeigte Patrick über die 60 Meter Hürden seine Klasse: In 8,99 Sekunden schob er sich in einem spannenden Dreikampf zwischen die Wattenscheider Deion Appiah (8,87 Sekunden) und Nils Pluschkell (8,99 Sekunden); als Zweitplatzierter steigerte sich Patrick im Vergleich zum Vorjahr um eine halbe Sekunde. „Über die Hürde lief es im Großen und Ganzen hervorragend. Ich habe mein Ziel erreicht, die neun Sekunden zu unterbieten. Vielleicht wäre im Finale auch der Sieg drin gewesen, aber mein Nachziehbein hat aufgegeben und ich bin immer wieder gegen die Hürden gestoßen“, so Patrick Hüsken, der sich am Nachziehbein eine schmerzhafte Wunde einhandelte.

„Die Westfälischen waren für mich nach meinen Bänderverletzungen ein sehr guter Wiedereinstieg. Kugel und Hürden verliefen top, und nach den 300 Metern war mein Trainerteam fast ein wenig schockiert, dass ich so schnell laufen kann.“ (Patrick Hüsken)

Bremsen ließ sich der 14-Jährige davon nicht: Weniger als eine Stunde später stand er im Kugelring, in Versuch fünf wuchtete er die 4kg-Kugel auf hervorragende 13,46 Meter. Kein anderer Konkurrent konnte dem standhalten und auch im nationalen Vergleich beweist Patrick Hüsken als aktuelle Nr. 15 der Hallen-Bestenliste sein enormes Disziplinspektrum. „Das Kugelstoßen war für mich top. Speziell im Vergleich zu den Deutschen im vergangenen September, als ich keine 11 Meter gestoßen habe. Ich habe mich sehr über die Steigerung gefreut und auch meine Trainerin war sehr zufrieden“, kommentiert er seinen Gold-Stoß. Tags darauf knackte Patrick Hüsken in seinem ersten 300 Meter-Renne als Viertplatzierter auf Anhieb deutlich die 40 Sekunden-Marke (39,56 Sekunden) und scherzte: „Mein Trainerteam war fast ein wenig schockiert, dass ich so schnell laufen kann.“

Freiluftsaison: DM-Einzelnormen und Mehrkampf-DM fest im Blick

Am 11. Februar wird Patrick Hüsken beim Heimwettkampf des TuS Hiltrup die Sprung-Belastbarkeit seiner Bänder unter Wettkampfbedingungen testen, danach richtet sich der Blick auf die Freiluftsaison. Die Route ist bereits abgesteckt: „Zunächst sind die Münsterlandmeisterschaften, die Westfälischen und die Blockmeisterschaften meine Ziele. Außerdem möchte ich mich in jedem Fall mit dem Speer für die deutschen Einzel-Meisterschaften qualifizieren, wenn meine Füße halten, auch im Hochsprung. Schließlich sind die deutschen Mehrkampf-Meisterschaften ein großes Ziel“, umreißt Patrick Hüsken das kommende halbe Jahr.

Männliche U20: Eric Schwarze und Mieszko Szczerbiak stechen heraus

In der männlichen U20 stachen Eric Schwarze (Weitsprung) und Mieszko Szczerbiak (60 Meter) aus der LG-Garde heraus. Schwarze, der sich seit Wochen in starker Form befindet, landete im ersten Sprung bei ausgezeichneten 6,50 Meter (Hallen-PB). Bis zum letzten Durchgang biss sich die Konkurrenz die Zähne an der wuchtigen Vorgabe des 17-Jährigen aus, Eric Schwarze hielt Gold schon in den Händen. Einen Strich durch die Rechnung machte dem Hiltruper dann der hoch eingeschätzte Alexander Limberg (LC Schwerte) mit einem Flug auf 6,61 Meter. Eric Schwarze konnte das nicht mehr kontern, dennoch ist die Silber-Medaille ein Erfolg für den vielseitig veranlagten Athleten der Mehrkampf-Gruppe von Klaudia Schönfeld.

Mieszko Szczerbiak behauptete sich in der 60 Meter-Konkurrenz in Vor- und Endlauf mit der jeweils drittschnellsten Zeit der Konkurrenz. In 7,28 Sekunden (PB) schnappte sich der polnisch-stämmige Sprinter des SC Preußen Bronze und bescherte sich selbst damit das erste große Highlight seines bemerkenswerten Quereinstiegs in die Leichtathletik: „Mieszko kommt eigentlich aus der Fußball-Abteilung des SC Preußen, er macht erst seit einem guten halben Jahr Leichtathletik. Nach dieser kurzen Zeit Platz drei in Westfalen zu belegen und 7,28 Sekunden zu sprinten ist spitze“, ist Mieszkos Trainerin Ronja Siekmann beeindruckt von der rasanten Entwicklung ihres Schützlings, der dem jüngeren der beiden U20-Jahrgänge angehört.

„Mieszko kommt eigentlich aus der Fußball-Abteilung des SC Preußen, er macht erst seit einem guten halben Jahr Leichtathletik. Nach dieser kurzen Zeit Platz drei in Westfalen zu belegen und 7,28 Sekunden zu sprinten ist spitze.“ (Ronja Siekmann)

Über die 400 Meter der männlichen U20 unterzog sich Mittelstreckler Cedrik Runde einer Unterdistanz-Belastung: In 53,96 Sekunden stellte er eine klare neue Bestzeit auf und belegte Platz 8.

Weibliche U20: Medaillen für Finnja Freisfeld und Sophia Budny

Edelmetall räumten in der Helmut-Körnig-Halle auch Finnja Freisfeld (Stabhochsprung) und Sophia Budny (400 Meter) ab: Finnja Freisfeld egalisierte mit übersprungenen 3,40 Metern ihre Saisonbestleistung und teilte sich Platz zwei mit Paula Schulte im Walde (LG Olympia Dortmund). Dabei war für die von Silke Spiegelburg trainierte Athletin noch mehr drin: Finnja Freisfeld wahrte lange ihre weiße Weste und überquerte alle Höhen im ersten Versuch, ehe über 3,50 Meter Endstation war. So wurde sie noch von Mirja Gutzeit (Stabhochsprungverein Horn-Bad Meinberg-Lippe) überflügelt, die im dritten Versuch die 3,50 Meter meisterte. Sophia Budny blieb über die zwei Hallenrunden in 66,24 Sekunden zwar klar über ihrer Freiluft-Bestleistung, sicherte aber Bronze.

Ebenfalls in der U20 gingen die beiden Stabis Niklas Workert und Justus Wehner an den Start, die eigentlich der U18 angehören. Während Workert an seiner Anfangshöhe (3,80 Meter) scheiterte, zeigte Wehner einen guten Wettkampf und holte mit Einstellung seiner persönlichen Bestleistung (3,50 Meter) Bronze.

U18: Anna Schwanemeier und Albustin-Geschwister mit Top 8-Resultaten

In der U18 platzierten sich Anna Schwanemeier (Kugel: 9,52 / Platz 7), Miriam Albustin (1500 Meter: 5:19,26 min / Platz 5) und Samuel Albustin (1500 Meter: 4:41,77 min. / Platz 7) jeweils mit persönlichen Bestleistungen unter den Top 8. Auch die weibliche 4×200 Meter-Staffel mit Franziska Pelkmann, Anna Schwanemeier, Nelly Szpejewski und Hannah Fuhrmann gelang in 1:53,92 Minuten eine Platzierung unter den acht besten Staffeln Westfalens.

U16: Janek Schiffer, Ella Vey und Elsa Rausmann setzen Akzente

In der M15 setzte neben Patrick Hüsken vor allem Janek Schiffer (SC Preußen Münster) den nächsten Akzent: Eine Woche nach Platz vier über die 60 Meter holt Janek Weitsprung-Silber. In einer äußerst engen Konkurrenz landete der 14-Jährige im letzten Versuch mit 5,75 Meter seine größte Weite – lediglich zwei Zentimeter lag er damit hinter Sieger Max Wolgast (TuS Germania Horstmar / 5,77), auf den Drittplatzieren Jonathan Perner (SuS Bertlich) hatte Janek sechs Zentimeter Vorsprung. „Janek hat noch ganz ganz viel Potenzial. Wir warten quasi nur auf den Sechs-Meter-Sprung“, attestieren Ronja Siekmann und Ole Patterson ihrem jungen Schützling weitere Luft nach oben.

„Janek hat noch ganz ganz viel Potenzial. Wir warten quasi nur auf den Sechs-Meter-Sprung“ (Ronja Siekmann und Ole Patterson)

Auch Ella Vey (TG Münster/W14) machte in Dortmund erneut auf sich aufmerksam: Eine Woche nach ihrer ersten Landesmeisterschaft stellte sie im Weitsprung eine neue persönliche Bestleistung auf und belegte mit 4,65 Metern Platz vier. Tizian Schulte Hillen (TuS Hiltrup) M15) überzeugte nach Dreisprung-Bronze vor Wochenfrist mit Platz vier im Hochsprung (1,57 Meter) und über die 60 Meter Hürden (9,57 Sekunden). Im Stabhochsprung überquerte Elsa Rausmann (SW Havixbeck) 2,90 Meter (PB) und holte damit Silber.

4×200 Meter-Staffeln laufen in der Spitze mit

Die Bedeutung der Gemeinschaft speziell für den Nachwuchs unterstreichen die Staffeln. Im weiblichen wie im männlichen Bereich zeigten die Quartette der LG Brillux, wie gut sie als Trainings- und Wettkampfgefährt:innen miteinander harmonieren. Das junge weibliche Team mit Ella Vey, Paula Delius, Sarah König, und Lisa Charlotte Fallenberg schrammte in 1:52,88 Sekunden knapp an Bronze vorbei, behauptete sich auf Platz vier in der tief besetzten Konkurrenz dennoch prächtig. Die männliche U16 mit Janek Schiffer, Patrick Hüsken, Tizian Schulte-Hillen und Jannis Werning stürmte sogar zur Silber-Medaille: In 1:45,21 Sekunden mussten sie sich nur der überlegenen Staffel der LG Olympia Dortmund geschlagen geben.