LG Brillux startet mit vier DM-Normen ins neue Jahr

12.01.2024 | Die Athletinnen und Athleten der LG Brillux heimsten zum Start ins neue Jahr vier DM-Normen ein. Besonders stark: Die Neuzugänge Joshua Wagner und Jan-Eric Frehe, zudem Maja Huesmann, Maxi Busse und Gabriel Wusu.

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Mit viel Schwung sind die Athletinnen und Athleten der LG Brillux ins neue Jahr gestartet. Bei Meetings in Wattenscheid und Dortmund hakten die Sprinter:innen und Springer drei B-Normen und eine A-Norm für die Hallen-DM in Leipzig (24./25. Februar) ab. Dabei setzten sich unter anderem die Neuzugänge Joshua Wagner und Jan-Eric Frehe mit vielversprechenden Debüts in Szene.

Joshua Wagner zum Debüt mit Hürden-A-Norm (8,15 Sekunden)

Ein Debüt nach Maß gelang beim „Indoor JumpnRun“ in der Helmut-Körnig-Halle Joshua Wagner: Der Neuzugang von der LG Westerwald stürmte als Hürden-Sieger in 8,15 Sekunden zur DM-A-Norm. „Im ersten Hürdenlauf die A-Norm zu knacken, nimmt natürlich Druck aus der Saisonplanung. Jetzt kann ich mich vollständig auf das Ausmerzen kleinerer Fehler konzentrieren“, war der 23-Jährige mit seinem Einstieg sehr zufrieden. Bereits seit September trainiert Joshua in der Trainingsgruppe von Jan Vogt und ist sehr zufrieden: „Das Training ist anders, als ich es bisher gewohnt war. Jan weiß, wovon er spricht und ich merke, dass wir zielführend arbeiten. Ich bis sehr gespannt, was ich mit dem neuen Trainer und den neuen Trainingsreizen erreichen kann.“

Als großen Pluspunkt erlebt er auch die Gemeinschaft: „Unser Teamspirit ist super. Ich mag meine Trainingsgruppe sehr gerne; mit Begeisterung für die Leichtathletik und hohe Motivation sorgen die anderen dafür, dass sich die sechs Einheiten pro Woche nicht wie eine Pflicht, sondern eher wie Spaß anfühlen.“ Auch Trainer Jan Vogt ist voll des Lobes für seinen neuen Schützling: „Joshua ist in Sichtweite seiner PB gelaufen und wir sind von seinem Debüt hellauf begeistert. Ich bin mir sicher, dass wir sowohl auf sportlicher wie auf menschlicher Ebene viel Freude an Joshua haben werden.“

Trainer und Athlet schielen für den weiteren Saisonverlauf auf die 8 Sekunden-Barriere.

Aus Alaska nach Münster 

Dass Joshua Wagner in den zurückliegenden Jahren in heimischen Leichtathletikkreisen eher unter dem Radar gesprintet ist, hat einen spannenden Hintergrund: Joshua hat von August 2019 bis Mai 2023 in Alaska gelebt, studiert und trainiert. An der University of Alaska Anchorage, beheimatet in der größten Stadt Alaskas, absolvierte der junge Mann seinen Bachelor im Studiengang Science Dietetics (Ernährungswissenschaften). Für die Alaska Anchorage Seawolves war er ein zentraler Team-Baustein: 2022 stellte Joshua seine 110 Meter-Hürden-Bestzeit auf (14,00 Sekunden) und wurde zum Track and Field Athlete of the Year gekürt. Mit der deutschen Konkurrenz kann Joshua ebenfalls mithalten: 2022 sortiert er sich in der U23-Bestenliste auf einem starken vierten Platz ein.

In Münster kann Joshua Wagner die in den USA übliche exzellente Verzahnung von Studium und Sport auf einem vergleichbar hohen Level fortführen: Der Masterstudent des Fachhochschul-Studiengangs „Ernährung und Gesundheit“ schätzt die konzentrierte Trainings-Infrastruktur der LG Brillux.

Jan-Eric Frehe steigert sich über die 60 Meter enorm

In vergleichbaren Leistungsregionen unterwegs ist Top-Neuzugang Nr. 2, Jan-Eric Frehe. Ein echter Neuzugang ist der 20-Jährige dabei nur auf dem Papier: Frehe trainiert bereits seit einem Jahr unter Jan Vogt, indes startete er noch bis zum Jahreswechsel für die DJK Arminia Ibbenbüren. Jan-Eric Frehe ist einer derjenigen, die nach dem Karriereende von Markus Greufe und Kai Sparenberg die Speerspitze der starken LG-Sprintgarde bilden.

Vor allem über die 60 Meter beeindruckte er, einen Tag vor Silvester, mit einem Steigerung seiner PB auf 6,85 Sekunden. „Jan-Eric hat ein herausragendes Rennen gezeigt und sich um zwei Zehntelsekunden gesteigert. Er hat damit die B-Norm unterboten ist sogar in Schlagdistanz zur A-Norm“, so Trainer Jan Vogt. Frehe ist seine neue persönliche Bestzeit zwar noch im Trikot von Arminia Ibbenbüren gesprintet, kann die Leistung aber mit ins laufende Jahr nehmen. Angewiesen wäre er auf den Übertrag ohnehin nicht: „Ich gehe davon aus, dass die A-Norm am Wochenende des 20./21. Januar fallen wird“, so die selbstbewusste Prognose des aufstrebenden U23-Athleten, der in bestechender Verfassung ist. „Ich bin ein optimistischer Typ, der sich traut, auch größere Ziele anzupeilen und auszusprechen“, ist Jan-Eric Frehe ein Freund klarer Worte.

Sehr gute Team-Atmosphäre als Erfolgsfaktor

In aller Regel lässt Frehe den Worten dann auch Taten folgen. Die Voraussetzungen sind prächtig, denn auch über die 200 Meter kratzte er in 22,10 Sekunden, leicht beeinträchtigt von muskulären Problemen unter der Woche, an der DM-Norm. „Man merkte ihm in der Beschleunigungsphase noch eine gewisse Unsicherheit im Kopf an, erst mit zunehmender Renndauer hat er sie abgelegt“, sieht Jan Vogt bei seinem Schützling noch viel Luft nach oben. Auch Frehe selbst betrachtet den Einstieg nur als Zwischenstation: „Die A-Norm ist auch für die 200 Meter mein Goal. Ich konnte mit den Trainingsreizen des zurückliegenden Jahres meinen Start deutlich verbessern. Jetzt gilt es noch den Schlüssel zu einem technisch effizienten Lauf zu finden – speziell in der Halle ist das bei den engen Radien sehr wichtig und für mich entscheidend, um mein Potenzial auszuschöpfen.“

Wie Joshua Wagner verweist auch Jan-Eric Frehe auf die hervorragende Team-Atmosphäre bei der LG Brillux: „Ich fühle mich in der Trainingsgruppe extrem gut aufgehoben. Die Chemie zwischen den Athleten und auch den Trainern ist super. Der Austausch zwischen den Gruppen von Jan Vogt und Lars Goldbeck ist offen und transparent und beim Training gibt es immer viel zu lachen.“

Maja Huesmann glänzt mit zwei schnellen 60 Meter-Zeiten

Überragende weibliche LG-Starterin war in Dortmund Maja Huesmann. Bei ihrem ersten Wettkampf im Erwachsenen-Bereich steigerte sie in der breit besetzten 60 Meter-Konkurrenz im letzten von 16 Vorläufen ihre PB von 7,70 Sekunden auf ausgezeichnete 7,64 Sekunden – damit blieb sie knapp unter der DM-B-Norm. Und das war nicht Majas letztes Wort: Als Drittplatzierte des A-Finals legte die 19-Jährige 7,59 Sekunden nach. „Momentan passt alles ganz gut zusammen. Wir haben den Winter über fleißig trainiert und das Training schlägt an. Insgesamt haben wir eine sehr leistungsstarke Trainingsgruppe, die mich zusätzlich pusht und auch die Zusammenarbeit mit meinem Trainer Lars Goldbeck spielt eine wichtige Rolle“, benennt Maja Huesmann die Erfolgsfaktoren.

„Sprint und Weitsprung ergänzen sich gut“

Maja belegt in der deutschen Hallen-Bestenliste aktuell Rang neun; der Zeitpunkt ist fraglos sehr früh, zugleich dürfte die 19-Jährige das Ticket für die DM in Leipzig sicher haben. „Mein Ziel ist es die Form zu halten und mein neues Leistungsniveau bei den nächsten Wettkämpfen zu bestätigen vielleicht sogar noch ein oder zwei Hundertstel rauszukitzeln“, hat Maja eine klare Vorstellung von der weiteren Saison. Auch ihre eigentliche Stammdisziplin, der Weitsprung, soll dabei eine Rolle spielen: „Sprint ist eine wichtige Komponente des Weitsprungs. Die Disziplinen ergänzen sich gut und beides macht mir gerade viel Spaß.“ Eine erste Sprung-Duftmarke hatte sie am Tag vor dem Sprint-Coup in Wattenscheid mit guten 5,71 Meter gesetzt.

Drei weitere Brillux-Sprinterinnen deutlich unter 8 Sekunden

Hinter der formidablen Maja Huesmann präsentierten sich auch drei weitere Brillux-Sprinterinnen formstark: Tabea Christ rannte ihre schnellste Zeit seit 2016, im Vorlauf wie im B-Finale wies die Zeitmessung starke 7,73 Sekunden für die 25-Jährige aus. „Ich freue mich sehr, dass mein Saisoneinstieg so kurz nach den Feiertagen gut gelungen ist. Jetzt bin ich gespannt, was bei den FLVW Meisterschaften noch geht“, nimmt Tabea Christ, deren persönliche Bestleistung bei 7,60 Sekunden steht, viel Motivation für die kommenden Wochen mit. Auch Guely Batantou (7,88 Sekunden = PB) und Fiona Wildemann (7,89 Sekunden) überzeugten. Wildemann hoffte danach, den Schwung in eine Hürden-Norm umzumünzen, scheiterte in 8,81 Sekunden aber erneut knapp.

DM-B-Normen für Gabriel Wusu (22,00 Sekunden) und Maxi Busse (7,43 Meter)

Langsprinter Gabriel Wusu, der bereits zum Saisonauftakt am 30.12. über die 60 Meter stark auftrumpfte (6,96 Sekunden), gelang in der Helmut-Körnig-Halle eine Punktlandung: Als Drittplatzierter des Feldes stellte er in 22,00 Sekunden exakt die B-Norm ein, nur knapp blieb er über seiner Freiluft-PB. Gespannt sein darf man damit auf den Einstieg des 22-Jährigen über seine bisherige Spezialstrecke, die 400 Meter.

Seine ersten Wettkampfsprünge seit den deutschen Freiluft-Meisterschaften 2023 absolvierte am 05.01. in Wattenscheid Maxi Busse. Auf Anhieb knackte er mit einem Flug auf 7,43 Meter die DM-B-Norm. „Ich bin mit dem Wettkampf sehr zufrieden. Ich bin die B-Norm aus verkürztem Anlauf gesprungen, das ist top. Zudem war es für mich eine Hallen-PB“, so ein zufriedener Maxi Busse, der noch mehr will: „Ich möchte bei den Westfälischen am 27.01. die A-Norm (7,55 m) angreifen, das ist ein realistisches Ziel. Neben der Anlauflänge habe ich noch technische Reserven.“ Busse hofft, dass sein verletzungsanfälliger Körper in den nächsten fünf Wochen mitspielt; gelingt dass, kann er bei der DM in Leipzig eine gute Rolle spielen.

U18: Niklas Workert mit überzeugendem Einstieg

Ein überzeugender Einstieg in die U18-Jahrgänge gelang Nachwuchs-Stabhochspringer Niklas Workert. Er überquerte 3,70 Meter und blieb damit nur zwei Zentimeter unter seiner Freiluft-PB. Eine klare neue PB bot im gleichen Wettkampf Justus Wehner an (3,50 Meter). In der weiblichen U18 gefielen erneut Sarah König (60 Meter: 8,20 Sekunden) und Anna Schwanemeier (Weitsprung: 4,92 Meter / PB).

Weitere ausgewählte Ergebnisse: Bastian Sundermann (200 Meter: 22,86 Sekunden). Jule Glaßner (Stabhochsprung: 3,70 Meter / PB). Sophia Budny (60 Meter: 8,39 Sekunden). Marvin Staubermann (60 Meter: 7,41 Sekunden). Mieszko Szczerbiak (60 Meter: 7,38 Sekunden).