Gelungene Formüberprüfung zum Start in die Hallensaison

18.12.2023 | Die Hallensaison 2023/24 ist eröffnet. In Dortmund und Ibbenbüren unterzogen sich die LG-Athlet:innen einer ersten Formüberprüfung. Duftmarken setzten u.a. Leonard Horstmann, Bastian Sundermann und Mai-Brit Vaupel.

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Leonard Horstmann gab seine 200 Meter-Premiere. Bild-Quelle: FLVW

Traditionell zählt der Xmas-Cup in der Dortmunder Helmut-Körnig-Halle zu den ersten Standortbestimmungen der Indoor-Saison. Die Sprint-Sprung-Gruppe der LG Brillux nutzte die tief besetzten Felder, um nach einem intensiven Grundlagen-Trainingsblock Wettkampfluft zu schnuppern und To-dos für den bevorstehenden Feinschliff einzuholen.

22,28 Sekunden: Leonard Horstmann mit kraftvoller 200 Meter-Premiere

An den 200 Metern schnupperte erstmals überhaupt Leonard Horstmann. Unter dem Motto Schnelligkeitsausdauer und Tempohärte absolvierte er das Rennen aus dem Training heraus. Der hoch gewachsene Athlet überzeugte mit einem kraftvollen Auftritt, in 22,28 Sekunden dominierte er seinen Zeitlauf. „Ich bin fürs erste Rennen recht zufrieden, hatte mir im Vorfeld dennoch mehr vorgenommen. Bis zum Saisonhöhepunkt sind es noch 2,5 Monate, bis dahin werden wir an den richtigen Stellschrauben drehen – da sollte noch deutlich mehr möglich sein“, bewertete Leonard Horstmann sein Rennen differenziert.

Der deutsche Jugendmeister über die 100 Meter steht vor einem herausfordernden Jahr: Der Übergang in den Erwachsenenbereich erfordert mentale Stärke im Kräftemessen mit den Besten der Zunft. Jan Vogt, der in Abwesenheit von Leonards Trainer Lars Goldbeck die Betreuung vor Ort übernahm, sah den 19-Jährigen in Dortmund auf einem guten Weg: „Leonard ist es nicht gewohnt, die Kurve zu laufen. Er hat die Challenge angenommen und eine gute Duftmarke gesetzt. Jetzt kann er selbstbewusst ins neue Jahr gehen.“

Auch 100 Meter-Spezialist Jan-Luca Fröse erlebte in der Helmut-Körnig-Halle seine 200 Meter-Premiere. In 22,86 Sekunden setzte er den angestrebten Trainingsreiz. Im Januar will er auf den 60 Metern glänzen.

22,21 Sekunden: Bastian Sundermann mit Fokus auf der Freiluftsaison

Schnellster 200 Meter-Sprinter des LG-Trios sowie aller U20-Starter war in Dortmund Bastian Sundermann, der ebenfalls seinen letzten Wettkampf als Jugend-Athlet absolvierte. In 22,21 Sekunden beschloss er einen vollgepackten Arbeitstag im „Oval Office“. Zwei 60 Meter-Sprints hatte Bastian da schon in den Beinen, 7,29 und 7,28 Sekunden gingen in die Ergebnislisten ein. „Ich absolviere gerade im Uniklinikum Münster meinen Bundesfreiwilligendienst. Die Arbeit ist sehr sinnvoll und macht mich um einige Erfahrungen reicher; zugleich hinterlassen die 40 Stunden-Wochen im Schichtdienst ihre Spuren im Trainingsbetrieb. Deshalb sind die Hallenrennen in erster Linie Teil des Aufbaus für die Outdoor-Season“, ordnete Bastian seine Ergebnisse in den Gesamtkontext ein.

Den größeren Kontext, auch in puncto strategischer Trainingssteuerung, unterstreicht ebenso Trainer Jan Vogt: „Basti ist im UKM den ganzen Tag auf den Beinen, was die Schnelligkeit beeinträchtigt. Wir haben frühzeitig darauf reagiert und bisher verstärkt an der Grundlagenausdauer gearbeitet – davon wird Basti spätestens im Sommer auf den 400 Metern profitieren, wenn es darum geht, hinten raus dagegenzuhalten.“ Dass Bastian Sundermann und Jan Vogt eine Qualifikation für die Hallen-DM gleichwohl anpeilen, verstehe sich von selbst: „Natürlich muss das unser Anspruch sein.“

7,86 Sekunden: Mai-Brit Vaupel stark verbessert

Stark verbessert zeigte sich in Dortmund Mai-Brit Vaupel. Mit 7,90 Sekunden im Vorlauf und 7,86 Sekunden im Finale (Platz 2) unterbot sie ihre Vorjahres-PB um satte drei Zehntelsekunden. „Gerade für den Saisoneinstieg bin ich super zufrieden. Die Ergebnisse zeigen mir, dass noch mehr in mir steckt“, so Vaupel, die erst mit 20 Jahren zur Leichtathletik kam. „Zumal im Sprint-Sprung-Bereich ist das sehr spät und ich hätte lange Zeit nicht gedacht, dieses Niveau erreichen zu können – umso schöner, dass es jetzt gelingt.“

Für den weiteren Verlauf der Hallensaison schielt die 24-Jährige bei weiteren Fortschritten auf die B-Norm für die Deutschen Meisterschaften in Leipzig. 7,65 Sekunden sind dafür gefordert. Im Januar wird Mai-Brit Vaupel zudem im Weitsprung in die Saison einsteigen. „Auch hier hoffe ich auf eine solide PB“, so eine hoch motivierte Mai-Brit Vaupel.

7,09 Sekunden: Hendrik Jürgens mit neuer PB

Weitere gute 60 Meter-Resultate besorgten Hendrik Jürgens (7,09 Sekunden / PB), Liv Patterson nach überstandenem grippalem Infekt (8,08 Sekunden) und Sarah Krämer (8,18 Sekunden). Freuen darf man sich bei der LG Brillux auf die ersten Einsätze von Joshua Wagner, der aktuell noch das Trikot der LG Westerwald trägt. Der Hürdenspezialist (110 Meter Hürden-PB: 14,00 Sekunden) hat sich der Trainingsgruppe Vogt angeschlossen; in Dortmund eröffnete er in 7,15 Sekunden die Hallensaison.

U18: Laura Brandhofe gibt Comeback

Im U18-Bereich feierte Weitspringerin Laura Brandhofe nach langer Verletzungspause ihr Comeback über die 60 Meter. „Mit 8,23 Sekunden konnte Laura zwar nicht ihre guten Trainingsleistungen in den Wettkampf transferieren, aber sie ist noch jung, und die Wettkampfpraxis wird sie Stück für Stück nach vorne bringen“, freute sich Jan Vogt über die Rückkehr der 17-Jährigen. In der männliche U18 überzeugte Mieszko Szczerbiak mit Platz eins über die 60 Meter (7,35 Sekunden), über die 200 Meter legte er 24,21 Sekunden nach.

U16: Sarah König lässt aufhorchen, Linette Kaiser mit neuer Weitsprung-PB

Der Altersklasse W14 gehört Sarah Rosanne König an. In 8,17 Sekunden belegt die Nachwuchsathletin des SC Preußen Münster im 44 Sprinterinnen starken Feld Platz 3 – sie stößt mit ihrer erheblichen Steigerung in die westfälische Spitze vor. Hier ist Linette Kaiser (W14, TG Münster) bereits seit der letzten Hallensaison ein Stammgast. In Dortmund verbesserte sie ihre Weitsprung-PB auf 5,07 Meter (Platz 1).

Jan Vogt mit positivem Gesamtfazit: „Die Frühform ist passabel, jetzt folgt der Feinschliff“

Für das Trainer:innen-Team zog Jan Vogt ein positives Gesamtfazit: „Die Athletinnen und Athleten haben in den letzten Wochen hart für ihre Grundlagen malocht, während die disziplinspezifischen Inhalte bisher wenig Gewicht hatten. Der Wettkampf diente der Überprüfung des Trainingsstands und wir können festhalten: Die Frühform ist passabel. Feinschliff und Spritzigkeit folgen jetzt.“

Ibbenbüren: Eric Schwarze mit enormer Bandbreite

Bereits am 10. Dezember stiegen die Mehrkämpfer:innen in die Saison ein. Beim Ibbenbürer Hallensportfest war es Eric Schwarze, der sich hervorragend gerüstet für den Übergang in die U20 zeigte. Im Weitsprung blieb er mit 6,48 Metern nur knapp unter seiner Freiluft-PB, über die 60 Meter knackte er in 7,48 Sekunden auf Anhieb die Vorjahres-Marke. Zunehmend besser zurecht kommt Eric, der beim Grundverein TuS Hiltrup der Mehrkampfgruppe von Klaudia Schönfeld angehört, auch mit dem Stab: 3,30 (PB) gingen in die Ergebnislisten ein. Höhengleich beendete Henrik Laufer mit seinem ersten 3-Meter-Sprung überhaupt den Wettkampf; mit der 5-kg-Kugel blieb Laufer (13,91 Meter) knapp unter seiner Bestweite.

Marvin Staubermann und Guely Batantou überzeugen mit der Kugel

Drei Disziplinen absolvierte in Ibbenbüren Marvin Staubermann, der seit der zurückliegenden Freiluftsaison als Zehnkämpfer unterwegs ist und für 2024 eine DM-Qualifikation anpeilt. Die stärkste Leistung erzielte er mit der 7,25 kg-Kugel (12,35 Meter); über die 60 Meter (7,55 Sekunden) und im Weitsprung (6,66 Meter) gelang ein solider Auftakt. Ähnlich fiel die Bilanz für Guely Batantou aus: Die 4kg-Kugel landete im letzten Versuch im Bereich ihrer PB (10,96 Meter), über die 60 Meter startete Guely in 8,08 Sekunden passabel.

Anna Schwanemeier (W15), die sich ab sofort dem Mehrkampf widmet, erzielte in Ibbenbüren drei neue Bestleistungen. Die wertvollste davon: 9,41 Meter mit der 3 kg-Kugel.