Große DM-Bühne für U20-/U18-Athleten in Rostock

20.07.2023 | Die deutschen U20-/U18-Meisterschaften beschließen am kommenden Wochenende die DM-Trilogie. Die LG Brillux reist mit zwölf Athletinnen und Athleten an, besonders aussichtsreich sind Silas Zahlten und Bastian Sundermann.

Sponsor

Inmitten der Sommerferien erleben die Jugend-Leichtathletinnen und -Leichtathleten ihren nationalen Saisonhöhepunkt. Die zwölf JDM-Starterinnen und Starter der LG Brillux haben ihre Urlaubsplanungen ohne Wenn und Aber auf das Event in Rostock abgestellt. Die besten Aussichten auf eine vordere Platzierung haben mit Silas Zahlten und Bastian Sundermann zwei Athleten, für die Rostock in puncto Saison-Highlights noch nicht das Ende der Fahnenstange sein soll.

2000 Meter Hindernis: Silas Zahlten klarer Favorit

Als klarer Favorit geht Silas Zahlten am späten Freitagnachmittag auf die 2000 Meter Hindernis-Distanz. Seine bisherigen Saisonrennen im Kräftemessen mit der nationalen U20-Konkurrenz hat Silas hochüberlegen gestaltet. „Wir laufen auf Sieg“, ist entsprechend auch die klare Ansage von Trainer Jörg Riethues. Mit seiner bei der U23-DM in Göttingen aufgestellten 3000 Meter Hindernis-Bestzeit (8:54,21 Minuten) kann Silas mit großem Selbstbewusstsein ins Rennen gehen. Anders als bei seinen bisherigen Saison-Einsätzen werden bei der JDM traditionell 2000 Meter gelaufen.

3000 Meter: Zweiter Einsatz mit starker Konkurrenz

Zahlten und Riethues dürfte die kürzere Hindernis-Distanz recht sein, denn er plant wie bereits in den Vorjahren mit einem Doppelstart: „Silas wird über die Hindernisse ein taktisches Rennen laufen, da er am Folgetag auch auf den 3000 Metern antreten wird. Mal schauen, was dort noch geht“, so Jörg Riethues. Im 28 Mann starken Feld wird der Kampf um Edelmetall ungleich schwerer. An der Spitze der Meldeliste rangiert mit Benne Christian Anderson (TSV St. Peter-Ording) ein Kontrahent, dessen Bestzeit (8:13,15 Minuten) für einen für U20-Athleten beachtlich ist. Auch Moritz Kleesiek (Laufteam Kassel / 8:18,37 Minuten) und Elia Rieck (LAZ Rhein-Sieg / 8:20,45 Minuten) sind klare Medaillenkandidaten.

400 Meter: Bastian Sundermann vom Gejagten zum Jäger

Als amtierender deutscher 400 Meter-Hallenmeister möchte auch Bastian Sundermann vorne mitmischen. Zuletzt konnte er in Göttingen mit einer hochwertigen neuen 200 Meter-Bestzeit (21,61 Sekunden) an seine starke Frühform anknüpfen. Der Gejagte in Rostock dürfte aber der Wolfsburger Louis Quarata sein, der nach einem enormen Leistungssprung bei der U23-DM überraschend triumphierte. „Die nationale Konkurrenz schläft nicht und ist jederzeit für Leistungssprünge gut. Neben Louis Quarata erwarten wir weitere starke Gegner, wie Florian Kroll, der schon in der Halle zu Bastis stärksten Kontrahenten zählte“, erwartet Bastians Trainer Jan Vogt hochwertige Konkurrenz. In Ehrfurcht erstarren muss sein Schützling aber mitnichten: „Basti hat sich in den letzten Wochen im Training in herausragender Form präsentiert und diese in Göttingen auch in den Wettkampf transferiert. Wir fahren mit breiter Brust nach Rostock, zumal Basti in der Halle gezeigt hat, was mit einer absoluten Willensleistung im Finale möglich ist.“

Jerusalem im Hinterkopf

Ein wenig dürfte Bastian Sundermann in Rostock nach Jerusalem schielen, zumindest im übertragenden Sinne. Nach wie vor ist eine Qualifikation für die U20-Europameisterschaften für den 19-Jährigen möglich. Um bei den kontinentalen Titelkämpfen als zweiter LG Brillux-Athlet neben dem bereits sicher qualifizierten Silas Zahlten dabei zu sein, muss Bastian im Idealfall die Einzelnorm (47,35 Sekunden) laufen und das Finale unter den Top 3 beenden – das Ticket für den Einzelstart wäre gebucht. Weitere Tickets winken im Rahmen der 4 x 400 Meter-Staffel, ggf. auch ohne fixe Zeitnorm, es zählt vor allem die Platzierung.

Wie für Silas Zahlten ist auch für Bastian Sundermann ein Doppelstart bei der JDM eine Option: Über die 200 Meter ist er als Sieber der Meldeliste Finalkandidat. „Wir werden das vor Ort spontan und auch in Rücksprache mit den Bundestrainern entscheiden“, so Jan Vogt.

1500 Meter: Pia Schlattmann nach Verletzungspause mit angepassten Zielen, Leonie Kruse formstark

Hoch ambitioniert war Pia Schlattmann nach ihrem erfolgreich bestandenen Abitur in die Höhe von St. Moritz gereist. Zum Ende des Trainingslagers zog sie sich eine Fußverletzung zu und musste infolgedessen sechs Wochen alternativ trainieren. „Pia hat alles versucht, beim ZfS Münster konnte sie auch das AlterG-Laufband nutzen, auf dem man sozusagen schwerelos läuft. In der letzten Woche durfte sie ihre erste reguläre Laufeinheit absolvieren – sie reist deshalb ohne die ganz großen Erwartungen nach Rostock“, beschreibt Trainer Robert Welp den professionellen Einsatz für eine im Rahmen des Gegebenen bestmöglich Fitness. Da Pia Schlattmann in der Vergangenheit ihre Qualitäten als Meisterschaftsläuferin mehrfach unter Beweis gestellt hat, traut Robert Welp seiner Athletin trotz aller Widrigkeiten die Final-Qualifikation zu.

Immer besser in Schwung kam in den zurückliegenden Wochen und Monaten Leonie Kruse. Mit ihrer in Göttingen aufgestellten persönlichen Bestleistung (4:38,49 Minuten) belegt sie Platz zehn der Meldeliste. „Wenn das Rennen nicht zu langsam wird, kann Leonie ins Finale einziehen – das wäre ein großer Erfolg“, so Trainer Jörg Riethues. Theoretisch besteht etwa 24 Stunden nach dem 1500 Meter-Vorlauf auch die Option auf einen 3000 Meter-Start am Samstagabend.

Leonard Horstmann und Maja Huesmann mit drittem DM-Einsatz des Jahres

Im Sprint-Sprung-Bereich steht für Leonard Horstmann und Maja Huesmann jeweils der dritte DM-Einsatz des Jahres an. Beide waren bereits bei der U23-DM in Göttingen wie auch bei der Aktiven-DM in Kassel am Start. Leonard, der sich im ersten Jahr in der Trainingsgruppe von Lars Goldbeck enorm gesteigert hat, reist über die 100 Meter als Siebter der Meldeliste (10,71 Sekunden) an. „Nach seiner Halbfinal-Teilnahme über 100 Meter bei der U23-DM liebäugelt er jetzt damit, noch eine Runde weiter zu kommen und ins Finale einzuziehen“, so Jan Vogt, der den 18-Jährigen in Abwesenheit von Lars Goldbeck betreut. Auch im Weitsprung hat sich Leonard Horstmann mit dem ersten Sieben-Meter-Sprung seiner Karriere für Rostock qualifiziert.

Maja Huesmann präsentierte sich insbesondere bei ihren Staffel-Einsätzen in starker Verfassung. Im 45-köpfigen Feld der 100 Meter-Sprinterinnen wird sie versuchen, in den Zwischenlauf einzuziehen. Sie bringt eine Vorleistung von 12,17 Sekunden mit.

4×100 Meter Staffel mit weiterem Steigerungspotenzial

Liv Patterson, Ida Schwering, Franziska Lupfer und Guely Batantou hatten sich zu einem frühen Saisonzeitpunkt für die JDM qualifiziert (48,65 Sekunden). In Rostock stößt jetzt Maja Huesmann zum Quartett. „Unsere Staffel kann sich sicherlich noch steigern. Maja hat in Göttingen und Kassel unter Beweis gestellt, dass sie für jede Staffel eine Verstärkung ist“, traut Jan Vogt dem Team eine noch bessere Zeit zu.

U18: Finnja Freisfeld peilt neue Bestleistung an, Cedrik Runde vor DM-Premiere

In der U18-Klasse ist die LG Brillux mit Finnja Freisfeld und Cedrik Runde vertreten. Finnja ist mit ihrer Vorleistung (3,42 Meter) auf Platz zehn gemeldet. „Finnja hat in den letzten Wochen sehr gut trainiert. Sie ist fit für die DM und hat das Zeug, eine neue persönliche Bestleistung zu springen“, ist Trainerin Silke Spiegelburg für Rostock optimistisch.

Cedrik Runde hat mit der Qualifikation für seine erste deutsche Meisterschaft schon alles erreicht. Über die 800 Meter wird er versuchen sich so teuer wie möglich zu verkaufen. „Für Cedrik ist die Teilnahme in Rostock ein großer Erfolg. Er kann ohne Druck seinen Vorlauf absolvieren, wobei er natürlich das Beste rausholen möchte“, freut sich Jörg Riethues für seinen jungen Schützling.

Athletinnen und Athleten von Freitag bis Sonntag im Einsatz

Die Athletinnen und Athleten der LG Brillux sind von Freitag bis Sonntag im Einsatz. Für die LG eröffnet Bastian Sundermann am frühen Freitagnachmittag die Titelkämpfe mit dem 400 Meter-Halbfinale. Entscheidet sich Bastian für einen Doppelstart, könnte er am Sonntag auf den 200 Metern auch den Schlussakkord setzen.