Leonie Borchers zum Saisonfinale mit zwei Top-Zeiten

06.09.2022 | Die Laufserie von Bergisch Gladbach zählt tradtionell zu den letzten hochkarätigen Mittel- und Langstreckenmeetings der Bahn-Saison. Leonie Borchers konnte dabei ihre starke Spätsommer-Form in zwei glänzende neue Bestzeiten ummünzen.

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Sowohl über die 3000 Meter (9:38,20 Minuten) als auch über die 1500 Meter (4:27,27 Minuten) lief LG Brillux-Athletin auf Platz sechs der deutschen U20-Bestenliste.

Seit Anfang des Jahres läuft Leonie Borchers im Trikot der LG Brillux Münster. Eine Menge hatte sich die talentierte Mittelstrecklerin, die zuvor für die LG Dorsten startete, für ihre Premiere-Saison vorgenommen. Hartnäckige Schienbeinbeschwerden und eine Corona-Infektion prägten dann das Frühjahr und plötzlich stand ein großes Fragezeichen hinter den Plänen. Leonie bewahrte in dieser Phase die Ruhe, gemeinsam mit ihrer Trainerin Marianne Laukamp wartete die 18-Jährige, bis der Körper „grünes Licht“ gab. Anfang Juni war es so weit, noch im Formaufbau befindlich hakte Leonie die U20-DM-Normen über 1500 Meter und 3000 Meter ab.

Auf Platz vier bei U20-DM folgt erfolgreiche Jagd nach schnellen Zeiten

Platz vier den deutschen Meisterschaften in Ulm war dann ein echter Paukenschlag, eine der größten Überraschungen des LG-Teams. „Die DM war der erste ernst zu nehmende Wettkampf, bei dem ich annähernd wirklich fit war“, blickt Leonie zurück und auch ihre Trainerin wusste: „Hier geht noch viel mehr.“ So wurde der nominale Saisonhöhepunkt zum Startschuss für Mission zwei des Bahnjahres: die Jagd nach schnellen Zeiten.

Nach einer intensiven Zwischen-Trainingsphase nahm das Gespann die mehrteilige Bergisch Gladbacher Laufserie ins Visier. Gleich zum Auftakt am 18. August zeigte sich Leonie in Gala-Form: In 9:38,20 Minuten unterbot sie ihre bisherige Bestzeit um satte zehn Sekunden. „Leonie lief vom ersten Meter ein beherztes Rennen, in Linda Wrede (Erwachsenen-Klasse, TSV Bayer Leverkusen) hatte sie eine starke Kontrahentin.“ Das Duo schenkte sich nichts und mit einem fulminanten Schlusskilometer in 3:10 Minuten stürmte Leonie auf Platz sechs der nationalen Bestenliste – sie blieb deutlich unter den avisierten 9:45 Minuten, Teil eins der Mission war übererfüllt.

„Zeigen, wie viel ich im Training investiert habe“

Nach guten 2:55 Minuten über die 1000 Meter, Bestzeit Nummer zwei, bildeten die 1500 Meter am 01. September den Schlussakkord der Laufserie – in Leonies Fall wird er noch eine Weile nachklingen: In einem exakt entlang des Rennplans vorgetragener Start-Ziel-Sieg stürmte sie mit einer 69er-Schlussrunde zu hochwertigen 4:27,27 Minuten, ein Leistungssprung von erneut zehn Sekunden, verbunden mit der zweiten Top 6-Platzierung in der deutschen U20-Bestenliste. „Ich war vor dem Rennen nicht so sicher, ob es gut würde, ich war die 1500 Meter länger nicht mehr gelaufen. Ich bin sehr zufrieden, am Ende der Saison zeigen zu können, wie viel ich im Training investiert habe“, war Leonie mehr als versöhnt mit der Saison 2022.

Einen letzten Bahn-Start planen Leonie und ihre Trainerin noch: Am 07. September wird sie ein weiteres Mal die 3000 Meter in Angriff nehmen. Danach wartet die verdiente Saisonpause, im Herbst hält sich das Duo als Option einen Ausflug auf die Straße offen.