Kerstin Schulze-Kalthoff läuft in Belgien starke 1500 Meter-Bestzeit

22.07.2022 | Der „Flanders Cup“ steht für eine Serie international hochkarätig besetzter Meetings in Belgien. Am vergangenen Wochenende machte der Cup Station in Ninove (Ostflandern). Mit dabei: drei Aktive der LG Brillux Münster.

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Hindernis-Spezialistin Kerstin Schulze-Kalthoff wollte drei Wochen nach Platz sechs bei der Aktiven-DM ihre starke Form für eine neue 1500 Meter-Bestzeit nutzen. Kurzfristig rückte sie vor Ort vom C-Lauf in den schnelleren B-Lauf und damit ins Hauptprogramm des Meetings – exakt eine Stunde blieb der 23-Jährigen, um sich auf die vollkommen veränderte Ausgangsposition einzustellen.

Kerstin Schulze-Kalthoff: 4:24,04 Minuten trotz Ellenbogenchecks

Vom Start weg fand sich Kerstin in einem unrhythmischen Rennen wieder, das von stetigen Positionskämpfen und vollem Körpereinsatz geprägt war – bis in den Innenraum wurde Kerstin zwischenzeitlich gedrängt. Die aufstrebende Athletin behielt indes einen kühlen Kopf und ließ sich auch von einem weiteren harten Ellenbogencheck 300 Meter vor dem Ziel nicht stoppen. „Wir sind letztlich zu viert nebeneinander aufgereiht auf die Zielgerade eingebogen, auf den letzten 50 Metern habe ich noch drei Positionen gutmachen“, beschreibt sie das Finale eines mental wie körperlich sehr herausfordernden Rennens. Belohnt wurde Kerstins couragierter Auftritt mit einer Steigerung ihrer Bestzeit um exakt zwei Sekunden auf starke 4:24,04 Minuten.

Kerstin hat damit sowohl auf ihrer Hauptstrecke, den 3000 Meter Hindernis, wie auch auf der wichtigen 1500 Meter-Zubringerstrecke im Jahr 2022 einen deutlichen Schritt nach vorne gemacht.

Kai Sparenberg: Zeitendlauf-Sieg in 21,56 Sekunden

Im (Lang-)Sprint tummelten sich in Ninove Athleten der erweiterten internationalen Spitze. So boten im 200 Meter-A-Lauf die acht Starter Zeiten zwischen 20,58 und 20,91 Sekunden an. Das hohe Niveau und die idealen Wetter-Bedingungen (27 Grad Celsius) wollten auch Kai Sparenberg und Silyan Peshev nutzen.

Kai, der seiner Saison nach überstandenen gesundheitlichen Problemen mit DM-Staffel-Bronze die zweite Luft eingehaucht hat, erlebte über die 100 Meter eine nervöse Konkurrenz mit zwei Fehlstarts. Der dritte Versuch glückte zwar, die Reaktionszeiten spiegelten jedoch spürbare Vorsicht wider und auch Kai kam schlecht aus den Blöcken. „Die Messe war direkt nach dem Start frühzeitig gelesen“, kommentierte Trainer Peter Seiffert das Rennen, bei dem für Kai 10,82 Sekunden in die Ergebnislisten eingingen.

Besser lief es für den 27-Jährigen über die 200 Meter: Im dritten Zeitendlauf überzeugte Kai als Laufsieger in 21,56 Sekunden, womit er bis auf vier Hundertstel an seine Saisonbestzeit heranlief. Peter Seiffert: „Mit einer starken Kurve und hohem Tempo eingangs der Zielgeraden hatte Kai das Rennen bereits nach 150 Metern für sich entschieden.“

Silyan Peshev: Vom Gegenwind ausgebremst

Viertelmeiler Silyan Peshev blies der Wind auf der ersten Rennhälfte ins Gesicht, nur bedingt gelang deshalb der Geschwindigkeitsaufbau. Zwar rollte es ab der zweiten Kurve besser, für einen Angriff auf seine persönliche Bestleistung (48,85 Sekunden) reichte das aber nicht. 49,32 Sekunden unterstreichen dennoch das in 2022 deutlich verbesserte Grundniveau.

Insgesamt zeigte sich Peter Seiffert, der die drei Brillux-Athlet*innen in Ninove betreute, beeindruckt von dem Event in Ostflandern. „Sprinteuropameister und Olympiateilnehmer waren hier am Start. Die Fahrt nach Belgien hat sich auch in atmosphärischer Hinsicht gelohnt.“