4 x 100 Meter-Staffel bei DM in Berlin mit Medaillen-Ambitionen

23.06.2022 | Ein großes Fest des Sports steigt am Wochenende in Berlin: Bei den „Finals“ werden in 14 Sportarten insgesamt 190 nationale Meistertitel vergeben. Mittendrin: die Sprinter und Hindernisläufer*innen der LG Brillux Münster.

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Mitnichten gilt dabei für die 4 x 100 Meter-Staffel der Männer das olympische Motto „Dabei sein ist alles“, reist das Quartett doch als Zweiter der Meldeliste an. Vor knapp zwei Wochen war die Staffel in Wetzlar in 40,64 Sekunden zum neuen Kreisrekord und der zwischenzeitlichen deutschen Jahresbestzeit gestürmt. Lediglich die Staffel des SCC Berlin ist seitdem einen Wimpernschlag schneller gelaufen (40,63 Sekunden), sodass alles möglich ist. „Wir haben eine herausragende Chance Silber aus der Halle zu verteidigen“, blickt denn auch Trainer Lars Goldbeck selbstbewusst auf die Titelkämpfe.

Die Aufstellung für Berlin: Markus Greufe, Jakob Bruns, Kai Sparenberg, Luka Herden

In der Tat ist die deutsche Spitze für die starken LG Brillux-Sprinter kein Neuland. Bei den deutschen Hallenmeisterschaften in Leipzig hatte das 4 x 200 Meter-Quartett im Februar etwas überraschend die Silbermedaille geholt. Über die kürzere Staffel-Distanz ist die LG Brillux in der Breite noch stärker aufgestellt, sodass das Trainer-Team (Lars Goldbeck, Jan Vogt, Peter Seiffert) bei der Aufstellung die Qual der Wahl hatte. Mit Markus Greufe, Jakob Bruns, Kai Sparenberg und Luka Herden kommen jetzt meisterschaftserfahrene Athleten zum Zug. Kai Sparenberg hat seine Adduktorenprobleme rechtzeitig zu den Titelkämpfen überwunden und absolvierte unter der Woche gemeinsam mit seinen Teamkameraden Horstmarer Landweg das Abschlusstraining in Münster. „Die Generalprobe lief wie geplant. Die Jungs sind motiviert, das innere Feuer brennt und jetzt ist Konzentration das Gebot der Stunde“, gibt Lars Goldbeck einen Einblick in die letzten Vorbereitungen.

In Berlin-Charlottenburg wird es für die Staffel am Sonntagvormittag ernst. Trotz eines großen Feldes von 24 gemeldeten Staffeln verzichtet der DLV auf Vorläufe, sodass die Medaillen in Zeitendläufen vergeben werden. Die großen Kontrahenten der Brillux-Formation werden neben den Lokalmatadoren des SCC Berlin die Quartette des TSV Bayer Leverkusen und der MTG Mannheim sein – klangvolle Namen in der Leichtathletik-Szene. Neben der individuellen Klasse wird dabei auch die Qualität der Wechsel eine entscheidende Rolle spielen.

Markus Greufe, Jakob Bruns und Kai Sparenberg auch im Einzel am Start

Stichwort individuelle Klasse: Drei Brillux-Sprinter greifen auch im Einzel an. Markus Greufe ist über die 100 Meter mit einer Vorleistung von 10,47 Sekunden gemeldet. „Er ist gut drauf und muss sein Potenzial auf die Bahn trommeln“, so Lars Goldbeck, der seinem Schützling mindestens das Halbfinale zutraut. Jakob Bruns, der in diesem Jahr einen großen Leistungssprung vollzogen hat, reist über die 200 Meter mit einer Vorleistung von 21,29 Sekunden an. Jakob ist die Nummer 17 der Meldeliste, jedoch traut ihm Lars Goldbeck „die eine oder andere Überraschung“ zu. Diese positive Überraschung hat Kai Sparenberg bereits hinter sich: Nicht nur meldete er sich am vergangenen Wochenende über die 100 Meter mit Saisonbestleistung von 10,69 Sekunden zurück, um seinen Stammplatz in der Staffel einzunehmen. Kai rutschte in letzter Minute auch in das 200 Meter-Einzel-Feld! Möglich macht es die Absage eines Athleten, der bisher im Ranking der 24 besten Sprinter mit A- oder B-Norm einen Platz vor Kai platziert war – für den meisterschaftserfahrenen Kai und Trainer Peter Seiffert eine fulminante Wende nach schwierigen Wochen.

In der Hauptstadt werden als Ersatzläufer der Staffel auch Gabriel Wusu und Bastian Sundermann in die Meisterschafts-Atmosphäre eintauchen und ihre Teamkameraden unterstützen.

3000 Meter Hindernis mit Kerstin Schulze Kalthoff und Marco Sietmann

Eine Premiere bei deutschen Meisterschaften im Erwachsenen-Bereich feiert am Sonntag Marco Sietmann. Über die 3000 Meter Hindernis wird Marco der Jüngste im Feld sein. Erstmals gelang ihm in diesem Frühjahr der Sprung unter die 9 Minuten-Marke, in Berlin möchte Marco seine Bestzeit (8:56,90 Minuten) weiter steigern und möglichst die Norm für den Nachwuchs-Bundeskader U23 knacken – sie liegt bei 8:55,00 Minuten. Gelingt das, winkt laut Trainer Robert Welp eine Top 8-Platzierung. Die Top 8 peilt auch Kerstin Schulze Kalthoff an, die mit einer Vorleistung von 10:22,71 Minuten anreist. In einem dichten Feld wird Kerstin versuchen, im Bereich ihrer persönlichen Bestleistung (10:18,57 Minuten) zu laufen und Platz sieben aus dem Vorjahr zu verteidigen.