Luka Herden steigert SB auf 7,94 m / Nominierung für World University Games
13.06.2025 | Beim Tag der Überflieger in Essen hat Luka Herden seine SB auf erstklassige 7,94 m gesteigert. Als großen Saisonmeilenstein verbucht er die offizielle Nominierung für die World University Games in der Rhein-Ruhr-Region.
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Luka Herden reckt sich in der Essener City zu starken 7,94. © Dominik Voh / Insta @sportvoh.tografie
Luka Herden hat den ersten richtig weiten Sprung der Freiluftsaison 2025 ausgepackt: Beim „Tag der Überflieger“ in Essen münzte er das Motto der Events in einen Flug auf 7,94 m um. In einem hochklassigen Feld, das vom Portugiesen Gerson Baldé mit der Weltklasseweite von 8,20 m gewonnen wurde, belegte Luka einen starken dritten Platz. Mit seiner Saisonbestleistung näherte er sich auch der DLV-Leistungsbestätigungsnorm (8,05 m) für die WM in Tokio.
Stimmungsvolles Sprung-Event mitten in der Essener City
Die Veranstalter hatten sich für die diesjährige Ausgabe des multidisziplinären „Tags der Überflieger“ einen besonderen Coup ausgedacht: Erstmals fand das renommierte Format mitten in der Essener City statt, auf dem zentral gelegenen Kennedy-Platz – das verlieh dem sportlichen Wettstreit Event-Charakter und lockte zahlreiche Zuschauer:innen an, die in den Disziplinen Weitsprung, Dreisprung, Hochsprung und Stabhochsprung durchweg erstklassige, teils sogar Weltklasse-Leistungen bestaunten.
„Ich hatte mich schon im Vorfeld sehr auf den „Tag der Überflieger“ gefreut. Ich fand den Ansatz der Ausrichter sehr cool, in die City zu gehen. Im Übrigen mag ich es, auf einem Steg zu springen.“ (Luka Herden)
Luka Herden, der die Atmosphäre von Wettkämpfen in sich aufnimmt, schmeckte dieses Setting: „Ich hatte mich schon im Vorfeld sehr auf den „Tag der Überflieger“ gefreut. Ich fand den Ansatz der Ausrichter sehr cool und mag es im Übrigen, auf einem Steg zu springen“, so Luka, der damit auf die notwendige Beschaffenheit einer „mobilen Weitsprunganlage“ verweist. Da zudem das Wetter in Essen passte, war alles angerichtet für einen stimmungsvollen, qualitativ starken Wettkampf.
Zwei Flüge mit klarem 8 Meter-Potenzial
Das elfköpfige Feld der Springer aus insgesamt fünf Nationen begeisterte vom ersten Sprung an, denn Simon Batz (MTG Mannheim) und Gerson Baldé eröffneten mit Flügen auf 7,98 m bzw. 7,91 m. Luka Herden brauchte zwei Versuche um seine Geschwindigkeit aufzubauen und seinen Rhythmus zu finden, dann war er im Wettkampf. Um ein Haar hätte er sich im dritten Versuch an die Spitze der Konkurrenz gesetzt – „der Versuch war richtig richtig gut, leider bin ich einen Zentimeter übergetreten“, berichtet der 25-Jährige, der sich davon allerdings nicht beirren ließ: Im vierten Durchgang packte er bei leichtem Gegenwind starke 7,94 m aus, obwohl er 10-15 cm verschenkte. Beide Sprünge unterstreichen, dass Luka Herden in der laufenden Freiluftsaison über das Potenzial verfügt, die acht Meter deutlich zu übertreffen.
„Ich bin mit dem Wettkampf sehr happy – mit meiner Weite, mit der Platzierung in einem sehr guten Feld und mit dem Sprunggefühl.“ (Luka Herden)
„Ich bin dem Wettkampf sehr happy – mit meiner Weite, mit der Platzierung in einem sehr guten Feld und mit dem Sprunggefühl“, fasst Luka seinen Wettkampf zusammen. Dem nationalen Branchen-Primus Simon Batz (MTG Mannheim / 8,01 m) musste er sich knapp geschlagen geben, Herden und Batz begegnen sich in der bisherigen Saison auf Augenhöhe. Eines der großen Glanzlichter des kompletten Events setzte im fünften Durchgang Gerson Baldé – 8,20 m werden auf deutschem Boden selten gesprungen.
Golden Flies Series Innsbruck: Luka Herden triumphiert mit 7,87 m
Früher als zunächst erwartet bot sich Luka Herden dann die Gelegenheit, seine dynamische Formentwicklung zu verstetigen: Die Veranstalter der „Golden Fly Series“, einer Art Premium-Sprung-Event-Serie in ausgewählten internationalen Städten (2025: Jeddah/Saudi Arabien, Innsbruck, Bangkok) mit stark besetzen Weitsprung- und Stabhochsprung-Feldern, luden Luka nach Innsbruck ein. Er folgte der Einladung, im Wissen um die Güte: „Ich kenne die Serie aus dem letzten Jahr, als ich in Genf gestartet bin. Die Events sind sehr cool gestaltet und die Ausrichter schaffen ein spannendes Setting, in dem alle Wettkämpfe auf nur einem Steg gesprungen werden – das bindet den Fokus der Zuschauer und garantiert uns Athleten maximale Aufmerksamkeit.“
„Ich habe mich gegen kurz vor Fünf warm gemacht und um kurz vor Zehn meinen letzten Sprung absolviert.“ (Luka Herden)
Bei allen positiven Seiten des inszenierten Formats stellt die Serie auch eine bedeutende Herausforderung an die Athletinnen und Athleten: die schiere Länge der Veranstaltung, eben weil die Logistik auf einen Steg fokussiert ist. „Ich habe mich gegen kurz vor Fünf warm gemacht und um kurz vor Zehn meinen letzten Sprung absolviert“, präzisiert Luka Herden. In die Länge gezogen wurden die Wettkämpfe dabei auch von einer zwischenzeitlichen Regenunterbrechung.
Geschwindigkeit beweist Potenzial für die Ausreißer nach oben
Die Strapazen der Anreise und des Wettkampfes lohnten indes: Luka Herden, Meister des finalen Durchgangs, packte in Sprung Nummer sechs 7,87 m auch – „damit habe ich das Ding gewonnen“ (Luka Herden). Obgleich die beschriebenen Rahmenbedingungen keinen gefühlten Top-Sprung zuließen, freute sich Luka, das Niveau von Essen bestätigt zu haben, fügte zugleich hinzu: „Was noch fehlt, ist der richtige Ausreißer nach oben.“ Das Vermögen für diesen Ausreißer ist ohne Frage vorhanden.
Auch deshalb, weil die Geschwindigkeitswerte nach wie vor herausragend sind: Zwei Tage nach der kräftezehrenden Innsbrucker Challenge respektive einen Tag nach der Rückreise startete Luka in Mannheim über die 100 m – trotz Erschöpfung und spürbarem Muskelkater bot er 10,66 s im Vorlauf und 10,57 s im Finale ein. Top-Werte, die im Übrigen auch einen 100 m-Start bei der DM zulassen würden.
Offizielle Nominierung für die World University Games
Den ersten großen Saisonmeilenstein und gleichsam Motivationsbooster für die kommende Trainings- und Wettkampfperiode verbuchte Luka wenige Tage später: Am 11.06. nominierte der Allgemeine Deutsche Hochschulsportverband (adh) Luka Herden offiziell für die FISU World University Games, das weltweit größte Sportevent. Als einer von 55 Leichtathlet:innen wird Luka, der an der Universität Münster seine Doktorarbeit in der Humanmedizin schreibt, das deutsche Team bei den Wettkämpfen in Bochum-Wattenscheid repräsentieren.
„Ich fühle mich geehrt und danke allen meinen Weggefährten, die Teil dieser Reise sind.“ (Luka Herden)
Die Leichtathletik-Wettkämpfe werden vom 21. bis 27. Juli im Lohrheide-Stadion ausgetragen. An seiner Seite wird sein guter Bekannter Simon Batz sein. „Ich fühle mich geehrt und danke allen meinen Weggefährten, die Teil dieser Reise sind“, vermeldete ein glücklicher Luka Herden auf Instagram.
Auch die LG Brillux ist stolz, dass ihr Eigengewächs und Aushängeschild ein Jahr nach dem EM-Einsatz in Rom das nächste internationale Karriere-Highlight erleben wird.