Güleryüz, Albustin und Workert setzen sich in Szene

11.06.2025 | Die junge Garde setzt sich in Szene: Auf den 3000 m knackten Aslan Güleryüz den U16-Uralt Westfalenrekord und Jonathan Albustin die Bundeskader-Norm. Niklas Workert steigerte sich mit dem Stab zur dreifachen DM-Norm.

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Teamarbeit: David Rajter und David Drepper stellen sich in den Dienst ihrer jungen Kameraden. © TuS Oedt

Bewegung im männlichen Nachwuchs-Bereich der LG Brillux: Mit Aslan Güleryüz und Jonathan Albustin reifen auf den Mittelstrecken die nächsten Top-Talente heran. Anschauungsunterrecht seiner Extraklasse gab das Duo beim Mittelstreckenabend in Grefrath, bei dem Güleryüz (M15) in 8:45,81 einen Uralt-Westfalenrekord auslöschte und Albustin (U18) in 8:46,31 min die Bundeskader-Norm knackte. Das beeindruckende Rennen war dabei auch Produkt einer Teamleistung: David Drepper und David Rajter stellten sich als Pacer in den Dienst ihrer jungen Kameraden und sorgten mit schneller Fahrt für das Gelingen des von Jörg Riethues angekündigten kühnen Doppel-Unterfangens.

Güleryüz löscht Uralt Westfalenrekord aus, Albustin knackt NK2-Norm

„David Rajter ist die ersten 2000 m an der Spitze gelaufen, danach hat David Drepper übernommen. 600 m vor dem Ziel haben mein Teamkollege Aslan und ich nochmal das Tempo erhöht, die Schlussrunde sind wir in 65 Sekunden gelaufen“, so Jonathan Albustins Kurzabriss des Rennens.

„David Rajter und David Drepper aus unserer Trainingsgruppe haben Tempo gemacht. 600 m vor Schluss haben Aslan und ich nochmal das Tempo angezogen und sind mit einer 65er Schlussrunde in Ziel gekommen.“ (Jonatahn Albustin)

Nach ihrer pfeilschnellen Schlussrunde konnten beide jubeln: Jonathan unterbot die NK2-Norm um knapp zwei Sekunden, Aslan löschte zusätzlich den seit 1977 bestehenden M15-Westfalenrekord von Thomas Lange (DJK Teutonia Waltrop / 8:52,4 min) aus. In der deutschen Bestenliste ist Aslan Güleryüz die klare Nummer eins seines Jahrgangs, Jonathan Albustin belegt in der U18 Platz sechs, wobei er der zweitschnellste Läufer seines Jahrgangs ist.

Niklas Workert übertrifft drei Mal die DM-Norm

Was sich in den letzten Monaten angedeutet hatte, ist jetzt perfekt: Stabhochsprung-Talent Niklas Workert setzte seinen Aufwärtstrend fort und überbot in Gräfeling und Aachen gleich drei Mal die U18-DM-Norm. Vor allem das Stabhochsprung Festival „Touch the Clouds“, ausgetragen vor den Toren Münchens, entwickelte sich für den Athleten von Silke Spiegelburg zu einem großen Erfolg: Am ersten Wettkampftag schraubte sich Workert über die exakte Norm-Vorgabe (4,30 m), am zweiten Tag übertraf er sich selbst und steigerte seine taufrische PB um weitere elf Zentimeter auf starke 4,41 m.

„Die Atmosphäre in Gräfeling war unbeschreiblich. Ich wusste, dass die Quali drin ist, hatte aber nicht damit gerechnet, dass ich sie mir mit Doppel-PB hole.“ (Niklas Workert)

„Die Atmosphäre in Gräfeling war unbeschreiblich. Ich wusste, dass die Quali drin ist, hatte aber nicht damit gerechnet, dass ich sie mir mit Doppel-PB hole – gerade weil ich die Stäbe einer anderen Firma gesprungen bin“, zeigte sich Niklas Workert am Tag nach den Wettkämpfen begeistert. Der 17-Jährige war an beiden Wettkampftagen prächtig aufgelegt: Sowohl die 4,30 m als auch die 4,41 m meisterte er jeweils ohne einen einzigen Fehlversuch.

Sein neues Niveau bestätigte Workert kurz darauf beim Pfingstspringen in Aachen:  Mit übersprungenen 4,32 m blieb er zum dritten Mal innerhalb von zehn Tagen über der DM-Norm. In der deutschen U18-Bestenliste ist der vielseitige Athlet jetzt auf Rang acht vogerück, in NRW belegt er die Spitzenposition – noch vor dem besten Springer der Leverkusener Stabhochsprung-Dynastie. Für Workert spricht dabei die großartige Dynamik: Im Kalenderjahr 2025 hat er sich um satte 40 Zentimeter gesteigert. Niklas Workert kann dem entsprechend voller Zuversicht für die U18-DM in Bochum-Wattenscheid (11.-13. Juli) planen.

Elsa Rausmann entwickelt Gesamtsystem weiter, Jule Glaßer springt SB

Nachwuchs-Hoffnung Elsa Rausmann, die aktuelle Nummer neun der deutschen W 15-Bestenliste, bestätigte ihrerseits in Aachen die U16-DM-Norm mit einem Sprung über 3,23 m. Zwar blieb sie damit hinter ihrer Saisonbestleistung zurück; indes zeigen die zuletzt erfolgreichen Ausflüge in verschiedene Sprint-Sprung-Disziplinen, dass die Entwicklung des Gesamtsystems voranschreitet: In Wilndsorf steigerte Elsa im Rahmen der Kreis-Block-Meisterschaften des FLVW Kreises Siegen/Wittgenstein außer Konkurrenz ihre 100 m-PB auf 13,44 s und ihre Hürden-PB auf 13,35 s. In der Summe erzielte 2.324 Punkte. In ihrer Vielseitigkeit gleicht Elsa Rausmann Niklas Workert, der ein ausgzeichneter Mehrkämpfer ist – Elsa und Niklas stellen unter Beweis, dass eine breit angelegte athletische Grundausbildung auch für die perspektivischen Top-Leistungen in der eigentlichen Kerndisziplin sinnvoll ist.

Neben Niklas Workert war in Gräfeling Jule Glaßer am Start. Mit auf Anhieb übersprungenen 3,85 m steigerte sie an Tag zwei ihre Saisonbestleistung um vier Zentimeter und bestätigte die U23-DM-Norm. Eine Woche darauf bestätigte sie das aktuelle Niveau mit einem sprung über 3,81 m. Zur Hallenform, als die 22-Jährige erstmals in ihrer Karriere die 4 Meter gesprungen war, fehlt aktuell noch ein Quäntchen – die Einbußen nach einem langwierigen Infekt im Frühjahr sind noch nicht ganz wettgemacht. Linda Grabenmeiner steigerte in Aachen ihre PB auf solide 3,65 m, ist aber ebenfalls noch nicht in der Wettkampf-Verfassung der Hallensaison.