Frehe und John mit starkem Saisoneinstieg, Meßing mit Comeback
14.05.2025 | Beim Run & Fly-Meeting eröffneten mehrere Top-Athlet:innen der LG Brillux ihre Freiluftsaison. Jan-Eric Frehe, Viola John und Silas Zahlten setzten erste Akzente, Pia Meßing gab ihr Wettkampf-Comeback.
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Jan-Eric Frehe verblüfft mit 21,00 s und dem Gefühl eines schnellen Trainingsrennens. © Kai Brandhofe
Mit Spannung hatte man den Saisoneinstieg mehrerer Top-Athlet:innen beim Run & Fly-Meeting in Dortmund-Hacheney erwartet. Immerhin sind seit der Hallensaison zweieinhalb und seit den letzten Stadion-Wettkämpfen neun Monate vergangen. Die Spannung entlud sich in hochkarätigen Leistungen und ermutigenden Comebacks: Jan-Eric Frehe (21,00 s) und Viola John (23,67 s) warteten mit starken 200 m-PBs auf, Silas zahlten bot beim Comeback eine 3000 m-Bestzeit an (8:14,38 min). Hindernis-Disziplin-Kollegin Kerstin Schulze Kalthoff (9:33,20 min) bewies ihrerseits, dass sie bereit ist. DM-Normen sammelten neben den 200 m-Sieger:innen auch Jule Glaßer (Stab U23 / 3,80 m), Jonathan Albustin (1500 m U18 / 4:08,84) und Mareen Jasper (2000 m Hindernis U18 / 7:31,04 min). Erstmals seit knapp zehn Monaten absolvierte Pia Meßing wieder einen Wettkampf: Die Mehrkämpferin meldete sich über die 200 m in 25,47 s zurück.
200 m: Jan-Eric Frehe drückt 200 m-Bestzeit deutlich auf 21,00 s
Kurzsprinter Jan-Eric Frehe plante seine Saison bisher mit vollem Fokus auf den 100 m. Dem entsprechend bedurfte es Überzeugungsarbeit, als Lars Goldbeck zum Saisonauftakt die Idee eines exklusiven 200 m-Tests aus dem Hut zauberte. „Das hörte sich für meine Ohren im ersten Moment etwas komisch an, im Nachhinein war es aber genau die richtige Entscheidung. Anstatt eines verkopften 100m-Aufkats haben wir uns für einen Test über die 200 m entscheiden – ohne spezifische Vorbereitung, aus dem vollen Training heraus“, sagt Jan-Eric Frehe, der mit einer Mischung aus Gelassenheit und purer Lust am Wettkampf erstmals seit 14 Monaten wieder einen 200 m-Sprint absolvierte.
„Das Rennen hat sich eher wie ein sehr schneller Tempolauf angefühlt, bei dem ich relativ verhalten gestartet bin und auf der gesamten Strecke bewusst kleinere technische Korrekturen vorgenommen habe.“ (Jan-Eric Frehe)
Das Ergebnis verblüfft: 21,00 s in einem übersichtlichen Feld sind ein starkes Statement, noch dazu in direkter Sichtweite zur U23-EM-Norm (20,90 s). Der 22-Jährige rasierte damit gleichermaßen seine PB (21,39 s) wie auch die Aktiven-DM-A-Norm (21,25 s). „Das Rennen hat sich eher wie ein sehr schneller Tempolauf angefühlt, bei dem ich relativ verhalten gestartet bin und auf der gesamten Strecke bewusst kleinere technische Korrekturen vorgenommen habe. Die Zeit auf der Uhr habe ich auf den letzten 30 m fast schon ungläubig verfolgt“, gab ein überraschter Jan-Eric Frehe zu Protokoll. Trainer Lars Goldbeck sprach von einem Einstieg nach Maß und verwies auch auf den psychologischen Effekt: „Jan-Eric war im Vorfeld etwas skeptisch; jetzt ist das Vertrauen in das das, was er draufhat, wieder mehr als da.“
„Wir greifen auf den 100 und den 200 m an. Wir möchten sichergehen, dass Jan-Eric in Bergen in jedem Fall dabei sein wird und zwei Argumente sind dafür besser als eines.“ (Lars Goldbeck)
Nach dem starken Saisoneinstieg bleibt zweierlei festzuhalten: Erstens ist Jan-Eric Frehe topfit und nimmt Rückenwind für seine Paradestrecke mit. Zweitens haben sich die Optionen des U23-EM-Kandidaten plötzlich erweitert. Jan-Eric Frehe: „Am Samstag hat sich für mich eventuell eine neue Tür geöffnet, die zuvor noch unerkundet war. Was daraus wird, das möchte ich nicht verkopfen, sondern mich Tag für Tag auf die Trainingsinhalte fokussieren – wenn dann der Wettkampf kommt, werde ich da sein, egal auf welcher Sprintstrecke.“ Lars Goldbeck unterstreicht die von Dortmund ausgehende Dynamik und formuliert als klares Ziel den Angriff auf eine Doppel-Qualifikation für Bergen: „Wir greifen auf den 100 und den 200 m an. Wir möchten sichergehen, dass Jan-Eric in Bergen in jedem Fall dabei sein wird und zwei Argumente sind dafür besser als eines.“
200 m wU23: Viola John bringt sich in Stellung
Im weiblichen U23-Bereich ist Viola John nach ihrem Saisoneinstieg in einer vergleichbaren Position. In 23,67 s bei 1,3 m/s Gegenwind hat die 21-Jährige ihrerseits die Tür mit Sicht auf das norwegische Bergen zumindest einen guten Spalt breit aufgestoßen. „Dass Viola bei schlechten Wind-Bedingungen zum Einstieg eine neue PB läuft, lässt wenig Fragen offen. Das Ziel ist jetzt klar: Wir peilen eine EM-Qualifikation über die 200 m, die 100 m und die 4×100 m-Staffel an“, sagt ein entschlossener Lars Goldbeck. Die Vorgaben des DLV muten mit 23,45 s (200 m) und 11,50 s (100 m) machbar an für die zielstrebige Athletin, die erste Saison im Trikot der LG Brillux läuft.
„Dass Viola bei schlechten Wind-Bedingungen zum Einstieg eine neue PB läuft, lässt wenig Fragen offen.“ (Lars Goldbeck)
Wie für Jan-Eric Frehe ist auch für Viola John die Kurpfalz-Gala in Weinheim (24.05.) der nächste große Fixpunkt. Passen auf der schnellen Bahn die Wind-Bedingungen, ist ein Doppelstart geplant; spielt der Wind nicht mit, bieten die deutschen Hochschulmeisterschaften am darauffolgenden Wochenende zumindest für eine Strecke eine Ausweich-Option. „Bis dahin geht es in den Feinschliff. Wir wollen Viola in die Position bringen, dass sie starke Argumente für Bergen anbieten kann“, so Lars Goldbeck.
Beim Blick auf die nationale Konkurrenz darf man ein enges Rennen um die EM-Tickets erwarten. Einzig Holly Okuku (GSV Eintracht Baunatal) hat sich mit einem 22,85 s-Paukenschlag deutlich nach vorne abgesetzt, während Nele Jaworski (VfL Wolfsburg) und Jolina Ernst (TV Wattenscheid) ebenbürtige Gegnerinnen auf beiden Sprint-Strecken sein dürften. Chelsea Kadiri (Sportclub Magdeburg) und Sina Kammerschmitt (MTG Mannheim) werden vor allem auf den 100 m zu beachten sein.
3000 m Männer: Silas Zahlten mit gelungenem Wettkampf-Comeback
Vor zehn Monaten hatte Silas Zahlten sein letztes Bahnrennen absolviert. Ein Ödem im Mittelfuß, diagnostiziert nach dem Januar-Trainingslager in Monte Gordo, prägte den Winter, Silas musste die Hallensaison canceln. Nach zahllosen Stunden alternativen Trainings, zuletzt aber auch einem erfolgreichen Höhentrainingslager in Südafrika, durfte man gespannt auf das Wettkampf-Comeback des 20-Jährigen sein. In Dortmund-Hacheney gab der Hindernis-Spezialist eine Antwort auf die Frage nach seiner Fitness: 8:14,38 min bedeuten für Silas eine neue 3000 m-PB.
„Die Zeit gibt uns ein sehr gutes Gefühl für das Hindernis-Rennen in Brüssel am 25. Mai – die EM-Norm ist dann das Ziel.“ (Silas Zahlten)
„Ich hatte vor dem Rennen keine große Ansprüche, wusste aber, dass ich schon wieder ziemlich fit bin. Die Zeit gibt uns jetzt ein sehr gutes Gefühl für das Hindernis-Rennen in Brüssel am 25. Mai – die EM-Norm ist dann das Ziel“, ordnet Silas Zahlten sein Comeback-Rennen ein. Dessen Gestaltung überließ er dem tschechischen Pacemaker, erst auf den letzten 1000 m setzte Silas an der Spitze Akzente, als das Tempo zwischenzeitlich absackte. Lediglich für den finalen Kick reichte das bisher absolvierte Training nicht, gegen den Chemnitzer Aaron Schubert (8:11,60 min) hatte Silas klar das Nachsehen.
Jörg Riethues analysierte unaufgeregt: „Auf der Schlussrunde war zu beobachten, dass Silas durch die verletzungsbedingt nach hinten verschobene Vorbereitung noch Defizite im Schnelligkeitsbereich hat und seinen Schitt nicht mehr umstellen konnte. Aber das ist keine Überraschung.“
Um bei der U23-EM in Bergen dabei zu sein, wartet als erste Hürde die DLV-Vorgabe von 8:48,00 min. Final vergeben werden die Tickets bei der U23-DM in Ulm (04.-06. Juli), in der Auseinandersetzung mit „alten Bekannten“ um Robin Müller (Top Team Thüringen) und Kurt Lauer (LAZ Ludwigsburg).
3000 m Frauen: Kerstin Schulze Kalthoff nach fiebrigem Infekt mit PB
Im weiblichen Mittelstreckenbereich überzeugte mit Kerstin Schulze Kalthoff ebenfalls eine Hindernis-Spezialistin – trotz Erkrankung in der ersten Wochenhälfte zeigte die Zieluhr 9:33,20 min. „Es war ein solider Einstieg, der mich nach einem fiebrigen Infekt positiv bestärkt hat. In Absprache mit meinem Trainer Robert Welp haben wir das Rennen als Trainingslauf unter Wettkampfbedingungen gestaltet“, ordnete Kerstin ihren Bahneinstieg ein, der nach monatelanger Arbeit im Schwellenbereich als gelungene Aktivierung gewertet werden kann.
„Es war ein solider Einstieg, der mich nach einem fiebrigen Infekt positiv bestärkt hat. Jetzt freue ich mich auf die Hindernisse.“ (Kerstin Schulze Kalthoff)
Während die wettkampfspezifischen Trainingsreize wie die VO2-Max-Entwicklung erst folgen, konnte man in Dortmund bereits die Effekte des Sprinttrainings bei Jan Vogt beobachten: Auf der Zielgeraden distanzierte Kerstin Schulze Kalthoff die Regensburgerin Anne Spickhoff im kurzen Spurt deutlich.
Der Blick richtet sich jetzt nach Brüssel (25.05.) und damit auf die Hindernisse. Erstmals überhaupt seit der DM 2024 stehen im Training Hindernisüberquerungen auf der Agenda, die Zeit ist folglich knapp. Kerstin ist dennoch optimistisch: „Infektbedingt haben sich alle Schlüssel-Reize um eine Woche nach hinten verschoben. Aber ich freue mich jetzt umso mehr auf die Arbeit an den Hindernissen.“
Pia Meßing meldet sich über die 200 m zurück
Einen besonderen Moment erlebte in Dortmund Siebenkämpferin Pia Meßing. Die U20-Vize-Europameisterin des Jahres 2023 absolvierte erstmals seit Juli 2024 wieder einen Wettkampf; die Zwischenzeit war geprägt von einer langwierigen Rekonvaleszenz in folge eines Knochenmarksödems am recht Sprungfuß im Übergang zum Unterschenkel. Die ÜBerwindung der schwerwiegenden Verletzung, der Wechsel zur LG Brillux in die Trainingsgruppe von Lars Goldbeck und das vorsichtige Herantasten an Belastungen sind seitdem Teil eines neuen Kapitels in der Leistungssportkarriere der mit 19 Jahren immer noch jungen Athletin.
Lars Goldbeck freute sich in Dortmund sehr, seinen Schützling erstmals überhaupt im Trikot der LG Brillux an der Startlinie eines Wettkampfbes zu sehen: „Ich bin einfach happy, dass sie sich der Konkurrenz gestellt und die 200 m über sich hat ergehen lassen. Es war ein Test, ob der Kopf und der Fuß halten – in beiden Fällen ist das Ergebnis positiv.“ Zwar habe sich die ehrgeizige Athletin zunächst nicht mit dem numerischen Resultat – 25,47 s – anfreunden können, aber es gelte den Prozess zu sehen: „Nach zwei Monaten Training weist das Ergebnis deutlich darauf hin, dass der eingeschlagene Weg der richtige ist. Wir müssen Pia beständig ermutigen, in Etappen zu denken und das Vertrauen in den Körper Schritt für Schritt zurückzuerlangen.“
„Ich bin happy, dass Pia sich der Konkurrenz gestellt und die 200 m über sich hat ergehen lassen. Es war ein Test, ob der Kopf und der Fuß halten – in beiden Fällen ist das Ergebnis positiv.“ (Lars Goldbeck)
Entscheidend für den weiteren Verlauf der Comeback-Saison wird sein, wie Pias Fuß auf Sprünge reagiert. Das Team ordnet alles einer langfristigen Karriere-Entwicklung unter. Gleichzeitig ist der bisherige Fortschritt derart ermutigend, dass Lars Goldbeck auch für 2025 nichts ausschließen möchte: „Den Traum von der U23-EM hat Pia noch nicht abgehakt“, formuliert er einen mit Bedacht ausgesprochenen Satz, fügt aber einschränkend hinzu: „Für den Siebenkampf muss alles zusammenpassen und vermutlich werden wir für Bergen nur einen Qualifikations-Versuch haben – und den nur dann, wenn wir zuvor stabile Sprünge generieren konnten.“
Den nächsten Wettkampf-Test absolviert Pia Meßing am kommenden Wochenende beim Deichmeeting in Neuwied über die Hürden und mit dem Speer.
Stabhochsprung: Jule Glaßer mit U23-DM-Norm, Niklas Workert stark verbessert
Mit Jule Glaßer und Niklas Workert stiegen zwei Top-Springer:innen der dynamischen „Trainingsgruppe Spiegelburg“ in die Saison ein. Jule Glaßer steckte dabei eine vierwöchige Erkältung noch in den Knochen – daran gemessen sind 3,80 m viel Wert. „Ich betrachte es als soliden Saisoneinstieg nach überstandener Krankheitsphase, in der ich nur eingeschränkt oder gar nicht trainieren konnte. Ich bin froh, dass ich die U23-DM-Norm früh abhaken konnte“, so Jule Glaßer, die bei 3,70 m in Versuche starke Nerven brauchte, die 3,80 m dann aber auf Anhieb überquerte. Damit behauptete sie sich vor der höhengleichen 4,11 m-Springerin Zoe Jakob (LG Olympia Dortmund).
„Ich betrachte die 3,80 m als soliden Saisoneinstieg nach überstandener Krankheitsphase, in der ich nur eingeschränkt oder gar nicht trainieren konnte.“ (Jule Glaßer)
U18-Talent Niklas Workert gelang ein deutlicher Schritt nach vorne: In einer starken Serie steigerte Niklas seine bisherige PB (4,01 m) zunächst auf 4,10 m und dann auf 4,20 m, wobei er die Höhen jeweils im ersten Versuch nahm. Zur U18-DM-Norm fehlen lediglich zehn Zentimeter.
Mehrkämpfer testen erfolgreich mit dem Stab
Während Linda Grabenmeier mit eingestellter SB (3,60 m) nur bedingt zufrieden gewesen sein dürfte, überzeugten aus der Mehrkampf-Riege Marvin Staubermann (3,50 m) und Nils Horstmeier (3,40 m) mit klaren neuen PBs. Im Nachwuchs-Bereich verzeichnete Spezialist Justus Wehner solide 3,80 m, die Mehrkämpfer Max Wolgast und Patrick Hüsken gaben mit 3,80 m bzw. 3,60 m (=PB) ihre Visitenkarten ab.
Sprint Männer: Gabriel Wusu angeschlagen, Jakob Bruns übersäuert
Hinter dem überragenden Jan-Eric Frehe versuchten sich im Männer Sprint Jakob Bruns und Gabriel Wusu an einem gelungenen Saisonstart. Während Jakob über die 100 m in 10,91 s so schnell wie nie zuvor einstieg, gaben die 200 m Rätsel auf: Eine schlagartige Übersäuerung der Muskulatur eingangs der Zielgeraden zogen dem 23-Jährigen den Stecker, die letzten 80 Meter absolvierte Jakob mit Halbgas und erreichte in 22,08 s das Ziel. „Wir wissen noch nicht, woran es gelegen hat. Jakob kam topfit aus dem Trainingslager und hat ausgezeichnete Trainingswerte verzeichnet. Wir werden das System jetzt durchleuchten“, zeigte sich Lars Goldbeck für den Moment überfragt.
„Wir wissen noch nicht, woran es gelegen hat. Jakob kam topfit aus dem Trainingslager und hat ausgezeichnete Trainingswerte verzeichnet. Wir werden das System jetzt durchleuchten.“ (Lars Goldbeck)
Bei Gabriel Wusu bedarf es keines Rätselratens zu seinem Bruch im 100 m-Finale: „Gabriel hat sich bei 80 m den Beuger gezerrt und musste deshalb die Geschwindigkeit rausnehmen. Statt einer 60er Zeit wurde es deshalb eine 10,81“, erklärt Lars Goldbeck. Die anfängliche Sorge einer strukturellen Verletzung des Beugers konnte immerhin orthopädischerseits genommen werden. Fakt ist dennoch: Wie in den Vorjahren machen Gabriel Wusu Achillessehne und Schleimbeutel zu schaffen und fordern das komplette System heraus. „Da wir Sehne und Schleimbeutel im Training mit Samthandschuhen anfassen müssen, scheint das Nervensystem in der Wettkampfbelastung überfordert gewesen zu sein“, so Goldbeck, der beim hoch veranlagten Gabriel Wusu einmal mehr um Geduld werben muss.
Sprint/Sprung Frauen: Laura Brandhofe schnell wie nie, Tabea Christ solide
Über die 100 m der Frauen gefiel Laura Brandhofe mit einer enormen Steigerung ihrer PB: In 12,21 s steigerte sie sich um fast drei Zehntelsekunden. „Diesen Leistungssprung hat sie sich nach ihrer sehr guten, sehr fleißigen Vorbereitung verdient“, lobt Lars Goldbeck die 19-Jährige, die damit auch die U23-DM-Norm (12,10 s) in Sichtweite hat. Ein Wehrmutstropfen war der Weitsprung (5,39 m). „Laura gelingt es aktuell nicht, die Geschwindigkeit aufs Brett zu bekommen – hier hapert es am Timing“, so Lars Goldbeck.
„Laura hat sich ihren Leistungssprung auf den 100 m mit einer sehr fleißigen Vorbereitung verdient.“ (Lars Goldbeck)
Disziplin-Kameradin Tabea Christ gelang eine solide Sprung-Serie, ihre drei gültigen Sprünge platzierte sie in einem Korridor von 6,07 m bis 6,12 m. Lars Goldbeck: „Zwei der ungültigen Sprünge waren deutlich weiter. Tabea braucht jetzt ein paar Wettkämpfe, um das Timing für den Anlauf zu optimieren und stabilere Serien zu generieren.“
Mittelstrecke I: Sietmann unzufrieden, Albustin und Jasper laufen U18-DM-Norm
Marco Sietmann hatte in Dortmund auf seiner wichtigsten Hindernis-Zubringerstrecke, den 1500 m, einen flotten Einstieg angepeilt – 3:51,20 min stimmten den Laufsieger nicht zufrieden. „Ich wäre gerne ein paar Sekunden schneller gewesen, zumal ein Tempomacher im Feld war, der sich nach mir gerichtet hat. Es lief noch nicht so richtig, war aber auch keine Katastrophe“, gab er zu Protokoll. Robert Welp kündigte für die verbleibende Zeit bis zum ersten großen Wettkampf in Karlsruhe (31.05.) eine verstärkte Arbeit an der Schnelligkeit an. Teamkollege Jens Kassebeer knackte in 3:59,29 min erstmals seit drei Jahren wieder die 4 min-Marke.
„Jonathan ist vor allem hinten raus bärenstark gelaufen.“ (Jörg Riethues)
Den höchsten Zufriedenheitsfaktor dürfte auf der 1500 m-Distanz U18-Talent Jonathan Albustin verzeichnet haben: In 4:08,84 min steigert er seine Vorjahres-Bestzeit um mehr als elf Sekunden – damit unterbot er im ersten U18-Jahr die DM-Norm deutlich. „Vor allem hinten raus ist Jonathan bärenstark gelaufen“, kommentierte Jörg Riethues anerkennend. Jonathans älterer Bruder Samuel fand nicht gut ins Rennen, 4:15,07 min reichten zwar für eine neue PB, nicht aber für die DM-Norm.
In der weiblichen U18 hatte zuvor Mareen Jasper die erste JDM-Norm des Tages geliefert: Über die 2000 m Hindernis blieb sie in 7:31,04 min fast neun Sekunden unter der Vorgabe.
Mittelstrecke II: 3000 m-Bestzeiten für Leonie Kruse und Jari Bender
Deutlich verbessert präsentierte sich auf den 3000 m Leonie Kruse: In 9:54,73 min knackte sie erstmals die zehn Minuten. Dabei profitierte Leonie von der Tempoarbeit ihrer Teamkollegin Anna Kamp, die auf dem Schlusskilometer am Ende ihrer Kräfte war und sich knapp unter der 10 min-Marke ins Ziel rettete (9:59,87 min).
Bei den Männern verblüffte Jari Bender mit einer Steigerung seiner fünf Jahre alten PB auf 8:36,21 min. Als Saisonziel hat der 25-Jährige eine DM-Qualifikation über die 1500 m ausgegeben; auf dem Weg dahin kann er jetzt eine starke Überdistanz-Form verbuchen.