U20-DM: Charlotte Gaida und 4×200 m-Staffel laufen in Top 10
19.02.2025 | Mit zwei Top10-Platzierungen und mehreren PBs hat das kleine Team der LG Brillux bei der U20-DM ein gutes Ergebnis erzielt. Charlotte Gaida im Einzel, zudem die 4×200 m-Staffel sorgten für die Highlights.
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v.l.n.r.: Ole Patterson, Janek Schiffer, Enno Kreimer, Nils Bovekamp, Max Wolgast, Fenja Gude.
Das kleine Team der LG Brillux hat sich bei den deutschen U20-Hallenmeisterschaften sehr gut verkauft: Vier von fünf Akteuren stellten persönliche Bestzeiten auf, ein Top 8- und ein weiteres Top10-Ergebnis waren auch in der Spitze ein solider Ertrag. Bemerkenswert vor allem: Mit Charlotte Gaida und Sarah Rosanne König im Einzel sowie Max Wolgast, Enno Kreimer und Janek Schiffer in der Staffel zählen zwei Drittel der DM-Starter:innen noch zur U18-Klasse.
1500 m: Charlotte Gaida mit starker Bestzeit auf Platz acht
Stärkste Einzel-Athletin war in der Helmut-Körnig-Halle Mittelstrecklerin Charlotte Gaida, die sich als eine von nur zwei U18-Läuferinnen für das Finale der besten Zwölf qualifizierte – mit großem Q ließ sie keinen Zweifel daran, dass sie mit nur 16-Jahren stark und versiert genug für das Kräftemessen mit der nationalen U20-Konkurrenz. „Taktisches Geschick war der Schlüssel zum souveränen Finaleinzug“, attestierte Trainer Robert Welp seiner jungen Athletin vollumfängliche Meisterschafts-Reife.
„Der Wettkampf hat mir sehr viel Spaß gemacht und ich hatte tolle Unterstützung von Freunden, Familie und Trainern. Im Finale hat mir der Rennverlauf eine neue PB ermöglicht.“ (Charlotte Gaida)
Im Finale schwamm Charlotte Gaida dann mutig in der großen Kopfgruppe mit und passierte die 1000 m-Marke in 3:06 min. Als die Favoritinnen um Lera Miller (VfL Löningen) beschleunigten, konnte auch die aufstrebende LG-Mittelstrecklerin ihren Schritt anpassen. Für ganz vorne reichte es zwar nicht, indes war Charlotte die mit Abstand stärkste U18-Läuferin und errang mit großem Abstand auf die Folgeplätze einen hoch einzuschätzenden achten Platz in klarer neuer PB von 4:36,88 min.
Mit 4:36,88 min. Schnellste U18-Athletin des Winters
Das Fazit des Neuzugangs von der Warendorfer Sportunion fiel entsprechend positiv aus: „Der Wettkampf hat mir sehr viel Spaß gemacht und ich hatte tolle Unterstützung von Freunden, Familie und Trainern; letztere haben mich taktisch sehr gut vorbereitet, sodass ich mein Ziel der Finalteilnahme erreichen konnte. Hier hat mir der schnelle Rennverlauf eine neue PB ermöglicht.“
Bedenkt man, dass Charlotte Gaida mit einer Vorjahres-PB von 4:44,49 min in die Hallensaison gegangen ist, ist der Fortschritt immens. Das bestätigt auch Robert Welp: „Charlotte wird voraussichtlich als schnellste U18-Athletin Deutschlands aus dem Winter gehen“, verweist er auf die Ausnahmestellung seines jungen Schützlings.
4×200 m (männlich): Quartett behält kühlen Kopf im DQ-Reigen
Ein wahrer Aufgabe- und Disqualifikationsreigen bot sich den Zuschauer:innen bei den 4×200 m-Staffeln der männlichen U20 dar – bei jedem der insgesamt sechs Zeitläufe traf es mindestens eine Staffel. Janek Schiffer, Enno Kreimer, Max Wolgast und Nils Bovekamp bewahrten in Zeitlauf III, der mit Stabverlust der LG Olympia Dortmund, Rennaufgabe der LG Nord Berlin und nachträglicher Disqualifikation der Kölner-Laufsieger ins Bild passte, einen kühlen Kopf. Zwar hatten zwei von drei Wechseln ebenfalls Luft nach oben, indes überquerte Schlussläufer Nils Bovekamp in neuer Staffel-PB von 1:33,19 min sicher die Ziellinie – nach der Endabrechnung aller Läufe und reichlich Gesprächsstoff am grünen Tisch reichte das für einen tollen zehnten Platz.
„Mit diesem Ergebnis sind wir überglücklich. Wir sind auf Platz 25 der Meldeliste angereist und konnten uns erheblich verbessern. Fenja und ich sind zufrieden und stolz auf unser Quartett.“ (Ole Patterson)
„Mit diesem Ergebnis sind wir überglücklich. Wir sind auf Platz 25 der Meldeliste angereist und konnten uns erheblich verbessern, wobei wir natürlich auch von den Disqualifikationen und Rennaufgaben anderer Staffeln profitiert haben“, freute sich Trainer Ole Patterson für die junge Staffel, die er gemeinsam mit Fenja Gude auf die JDM vorbereitet hatte. Mit Blick auf die Altersstruktur der Staffel ergänzte er: „Abgesehen von Nils, der allerdings auch seine erste Einzl-JDM gelaufen ist, sind die drei anderen Jungs erstmals in diesem Rahmen bei einer Meisterschaft gestartet. Alle waren sehr nervös, haben das aber ganz ausgezeichnet gemacht! Fenja und ich sind zufrieden und stolz auf unser Quartett.“
Das Staffel-Quartett, das ein Kooperations-Projekt dreier Trainingsgruppen ist, hat auch im Hinblick auf die Freiluftsaison gute Perspektiven. Dann werden die 4×100 m gelaufen. In den kommenden Jahren dürfte das Team um die U18-Athleten Janek Schiffer, Max Wolgast und Enno Kreimer noch stärker werden; zwar rückt dann Nils Bovekamp in die U23 auf, die Ersatzläufer von Dortmund, Paul Jenny und Ben Wehnhardt, stehen indes bereit.
60 m: Sarah Rosanne König bestätigt ihr neues Niveau
Eine Ausnahmestellung kann man auch Sarah Rosanne König attestieren. Eine Qualifikation für die U20-DM als Jungjahrgang der U18 ist eine bemerkenswerte Leistung. In Dortmund untermauerte die junge Sprinterin des Trainer-Duos Ronja Siekmann und Ole Patterson, dass sie vollkommen zurecht im Konzert der besten Nachwuchssprinterinnen Deutschlands ihren Platz erkämpft hatte. In 7,87 Sekunden erzielte sie ihre bisher zweitschnellste Zeit und ließ im Vorlauf einige Athletinnen mit besserer Vorleistung hinter sich.
„Mein erster DM-Start war eine tolle Erfahrung, die ich in den Sommer mitnehmen werde. Ich bin gespannt, was die Outdoor-Season für mich bereithält.“ (Sarah Rosanne König)
„Mein erster DM-Start war eine tolle Erfahrung, die ich in den Sommer mitnehmen werde. Ich bin gespannt, was die Outdoor-Season für mich bereithält“, kommentierte Sarah König das Erlebnis JDM. Ein großes Lob zollte ihr Ronja Siekman: „Sarah hat sich bei ihrer ersten deutschen Meisterschaft sehr professionell verhalten. In einem ganz starken Feld hat sie sich teuer verkauft und ihre beste Leistung annähernd abgerufen – das ist große Klasse und wird Sarah eine Menge Energie für die Sommersaison verleihen.“
Innerhalb von einem Jahr hat sich Sarah Rosanne König über die 60 m um satte 24 Hundertstel gesteigert und sich in Westfalen als klare Nummer zwei etabliert. In der Freiluftsaison wird sie versuchen, auch auf den 100 m einen deutlichen Schritt nach vorne zu machen. Ihre bisherige PB von 12,88 s dürfte nach den starken Auftritten unter dem Hallendach bereits nach den ersten Rennen Makulatur sein.
1500 m/3000 m: David Drepper überzeugt beim Doppelstart mit nächster Steigerung
Wie bereits bei den Westfalenmeisterschaften wagte David Drepper einen Mittelstrecken-Doppelstart. Nach einem ausbaufähigen 1500 m-Vorlauf (4:12,87 min) am Samstag stand er gute 24 Stunden später erneute an der Startlinie, dieses Mal über die doppelte Distanz. In einem gleichmäßigen Rennen steigerte David seine erst zwei Wochen alte PB um weitere fünf Sekunden auf gute 8:52,99 min, womit er in einem großen Feld Platz 17 belegte. „Ich bin mit dem DM-Ergebnis sehr zufrieden. Nachdem ich bei den 1500 m nicht ganz bei der Sache war, war ich am Sonntag umso bereiter das Wochenende zu einem Erfolg zu führen – das ist gelungen“, zog der 18-Jährige eine positive Bilanz.
„Nachdem ich bei den 1500 m nicht ganz bei der Sache war, war ich am Sonntag umso bereiter das Wochenende zu einem Erfolg zu führen – das ist gelungen.“ (David Drepper)
Die Hallensaison betrachtet David Drepper im Übrigen als Durchgangsstation für den Sommer: „Die 3000 m-Bestzeit lässt mich zuversichtlich auf die Freiluftsaison blicken. Jetzt geht es darum ruhig und verletzungsfrei zu bleiben und viel Arbeit in den kommenden Wochen zu verrichten – dann kann auch der Sommer wieder ein Erfolg werden.“ Seine Arbeit hat David Drepper zuletzt fleißig verrichtet, davon zeugen Steigerungen von knapp 20 Sekunden über die 3000 m und von zwei Sekunden über die 1500 m (Indoor). In den Sommermonaten sollen das nicht zuletzt Transferleistungen für die 3000 m Hindernis sein.
60 m: Nils Bovekamp egalisiert PB in 7,12 s
Für Nils Bovekamp war bereits die DM-Qualifikation ein schöner Erfolg und gleichsam eine Belohnung für die investierte Anstrengung. „Die Jagd nach der Norm hatte die Saison lange Zeit geprägt; dass es am Ende gelungen ist, hat mir den ersten Einzelstart bei einer deutschen Jugendmeisterschaft und auch darüber hinaus geniale Erfahrungen beschert“, ordnet der 18-Jährige sein DM-Wochenende ein. Über die 60 Meter trat er in einem fast 60-köpifgen Feld an und erwischte einen nervösen Vorlauf, bei dem die acht Starter zunächst wieder aus den Blöcken beordert wurden. Dennoch gelang ihm in 7,12 s eine Bestätigung seiner PB, womit er in seinem Vorlauf Platz fünf der acht Sprinter belegte und in der Zusammenschau aller Vorläufe nur um vier Hundertstel den Zwischenlauf verfehlte.
„Mein Rennen lief zwar nicht zu 100 Prozent so, wie ich es mir vorgestellt hatte, aber ich blicke mit Stolz auf das Wochenende zurück.“ (Nils Bovekamp)
„Mein Rennen lief zwar nicht zu 100 Prozent so, wie ich es mir vorgestellt hatte, aber ich blicke mit Stolz auf das Wochenende zurück. Zu diesem Gefühl trägt auch unser Staffel-Rennen bei, das ich ebenfalls als echtes Highlight verbuche“, so Nils Bovekamp, der von seiner ersten großen Meisterschaft wunderbare Emotionen und Erinnerungen mitnimmt und sich jetzt auf den Sommer freut. „Im Übrigen möchte ich ein großes Dankeschön an meinem Trainer Jan Vogt richten“, bezog Nils Bovekamp sein Umfeld in den bisher wertvollsten Einsatz seiner jungen Karriere ein.