Jan-Eric Frehe und Joshua Wagner steigen mit A-Norm ein
08.01.2025 | Die Hallensaison nimmt Fahrt auf. Beim vorweihnachtlichen Brillux-Cup und beim Jump’n’Run-Meeting in der Helmut-Körnig-Halle verzeichnete die Sprint-Sprung-Fraktion zwei A-Normen und vier B-Normen für die Hallen-DM.
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Noch vor Weihnachten testeten die Sprinter:innen und Springer:innen der LG Brillux beim heimischen Brillux-Cup nach Monaten der Vorbereitung erstmals unter Wettkampfbedingungen ihre Form. Mit Jan-Eric Frehe, Tabea Christ, Joshua Wagner und Leonard Horstmann hakten vier Athleten prompt Normen für die Hallen-DM ab, wobei Frehe mit neuer 60 Meter-Bestleistung und DM-A-Norm hervorstach: Nach schnellen 6,82 Sekunden im ersten Zeitlauf steigerte sich der 21-Jährige auf fabelhafte 6,75 Sekunden als Sieger des zweiten Zeitlaufs – ein echtes Statement des frisch gebackenen DLV-Perspektivkader-Athleten, der seinen Saisonauftakt als nahezu perfektes Szenario bewertete: „Der Brillux-Cup war für unsere Trainingsgruppe ein letzter Sprinttest, auch wenn man im Hinterkopf hatte, dass die Ergebnisse öffentlich einsehbar sein würden. Dass ich Mitte Dezember auf PB-Niveau einsteige, eröffnet mir neue Perspektiven und verschafft mir auch mentalen Spielraum.“
60 Meter Männer: Jan-Eric Frehe mit 6,75 Sekunden schnell wie nie
Dabei hätten den Athleten aus der Trainingsgruppe von Lars Goldbeck und Jan Vogt schon 6,82 Sekunden durchaus zufriedengestellt. Indes eröffneten Reserven bei Anspannung und Aggressivität beste Voraussetzungen für den zweiten Zeitlauf, und Jan-Eric Frehe nutzte diese: „An der Seite einer guten Konkurrenz ist mir ein deutlich explosiverer Start gelungen und ich konnte die ersten 30 Meter erheblich aggressiver gestalten – das hatte Lars mir vor dem Rennen mit auf den Weg gegeben“, so Frehe, der nach der furiosen Eröffnung früh Final-Ambitionen für die Hallen-DM Ende Februar anmeldet.
„Dass ich Mitte Dezember auf PB-Niveau einsteige, eröffnet mir neue Perspektiven und verschafft mir auch mentalen Spielraum.“ (Jan-Eric Frehe)
Mit einem Auge schielt er jetzt sogar in Richtung Apeldoorn, wo vom 06. bis 09. März die Hallen-Europameisterschaften stattfinden. „Zwar liegt die Norm bei 6,60 Sekunden, allerdings ist eine Teilnahme auch über das Ranking möglich – falls ich weiter punkte, sieht das für mich recht vielversprechend aus“, strebt Jan-Eric Frehe einen Ranking-Platz unter den Top 40 in Europa an.
Hinter Frehe überzeugte auch Leonard Horstmann mit seinem bisher besten Saisoneinstieg (6,89 s / B-Norm), Gabriel Wusu mit zwei Läufen unter sieben Sekunden (6,95 s) und Jakob Bruns (7,11 s). In Dortmund schob sich dann Hendrik Jürgens nah an die B-Norm heran: Im dicht besetzten Feld stellte der 23-Jährige als Zweitplatzierter in 6,93 Sekunden eine neue Bestleistung auf. Luft nach oben blieb für Jan-Luca Fröse (7,11 s) und Silyan Peshev (7,18 s). Im Soll waren Langsprinter Benjamin Gebhardt (7,25 s / PB), Mehrkämpfer Marvin Staubermann (7,35 s = PB), und Ole Bentz (7,29 Sekunden).
60 Meter Hürden: Joshua Wagner (8,07 s) dominiert mit A-Norm, Ida Schwering läuft PB
Die erste A-Norm der Hallensaison hatte der LG Brillux beim Brillux-Cup Hürdensprinter Joshua Wagner beschert: Trotz fehlender Wettkampfpraxis lief der 24-Jährige in 8,07 Sekunden bereits nah an seine Bestzeit heran, nie zuvor war er vor Weihnachten schneller. Auch der vorläufige zweite Platz in der nationalen Bestenliste dürfte Joshua Wagner einen Extra-Motivationsschub für die kommenden Rennen verleihen, bei denen die 8-Sekunden-Schallmauer in den Fokus rücken wird.
Bei den Frauen präsentierte sich Ida Schwering so stark wie nie zuvor: 9,05 Sekunden eröffnen für den weiteren Saisonverlauf Perspektiven.
60 Meter Frauen: Tabea Christ steigt mit Bestzeit (7,54 s) ein, Guely Batantou lässt aufhorchen
Vor Jahresfrist hatte Tabea Christ mit einer rasanten Sprint-Entwicklung verblüfft und damit auch den Grundstein für eine veritable Renaissance im Weitsprung gelegt, die sie im Sommer zu DM-Platz 5 führte. Die 26-Jährige scheint fest entschlossen, genau hier weiterzumachen. In der heimischen Halle stieg Tabea mit 7,54 Sekunden ein – persönliche Bestzeit, DM-B-Norm und die Erkenntnis, dass die Schnelligkeitswerte stimmen. Ein großer Schritt nach vorne gelang nach fünf Jahren in einem fixen Leistungskorridor Guely Batantou: In der Helmut-Körnig-Halle steigerte sich die 20-Jährige auf ausgezeichnete 7,82 Sekunden, womit sie ihre von 2019 datierende PB um sechs Hundertstel unterbot. Auch Ida Schwering (7,90 s) kam mit ihrer ersten Sub-8-Sekunden-Zeit seit fünf Jahren nah an ihre Bestleistung heran. Die hohe Leistungsdichte im Frauen-Sprint unterstreichen Neuzugang Natalie Pisoke (7,98 s / PB) und Sarah Krämer (8,15 s).
200 Meter: Jakob Bruns (21,71 s) auf dem Weg zurück, Natalie Pisoke (25,44 s) stark
Zu den erfreulichsten Leistungen der ersten Wettkämpfe unterm Hallendach zählten Jakob Bruns‘ 200 Meter in der Helmut-Körnig-Halle: In 21,71 Sekunden deutete Jakob an, dass er auf dem Weg zurück in die erweiterte deutsche Spitze ist. Teil der nationalen Hallenspitze war Jakob vor zwei Jahren, als er mit furiosen 21,01 Sekunden auftrumpfte. Ein Jahr später stand seine Karriere kurzzeitig am Scheideweg: Große gesundheitliche Probleme und die Diagnose Typ I-Diabetes waren für den ehrgeizigen Sprinter ein tiefer Einschnitt. Jakob kämpfte in den Folgemonaten für seine sportliche Zukunft; er musste lernen, die Anforderungen der vererbten Stoffwechselerkrankung auszutarieren, verlor gleichzeitig erheblich an Kraft. Unbeugsam arbeitete sich der Athlet von Lars Goldbeck durch den Sommer, jetzt scheint die Erntezeit gekommen zu sein. Dass der 23-Jährige in Dortmund sogar eine neue 60 Meter-PB aufstellte (7,04 Sekunden) untermauert das große Potenzial für die kommenden Monate.
Hinter Jakob Bruns überzeugten jeweils mit Bestzeit Benjamin Gebhardt (22,74 s), Fabian Engels (23,10 s) und Jannik Wienecke (23,21 s). Silyan Peshev (22,61 s) lief ein solides Rennen. Bei den Frauen gelang Natalie Pisoke eine enorme Steigerung um mehr als eine halbe Sekunde: 25,44 Sekunden waren zugleich ein Fingerzeig für den Sommer, die U23-DM wird dann in den Fokus rücken.
Sprung: Tabea Christ (6,13 m) und Jule Glaßer (3,80 m) mit Hallen-PB
In den Sprung-Disziplinen überzeugte zuvorderst Tabea Christ, die in Dortmund eine neue Hallen-PB aufstellte: Gleich dreimal übertraft Tabea die DM-B-Norm, den weitesten Sprung landete sie bei 6,13 Meter – beim Jump’n’Run-Meeting war das der Sieg. Im Stabhochsprung stellte Jule Glaßer ihre Hallen-PB ein – sowohl die 3,70 Meter als auch die für den Ausgang des Wettkampfes letztlich entscheidenden 3,80 Meter übersprang die Athletin von Silke Spiegelberg im ersten Versuch, was für den weiteren Saisonverlauf hoffen lässt. Linda Grabenmeier (3,50 m) egalisiert ihre PB ebenfalls.
Männliche Jugend: Nils Bovekamp und Janek Schiffer setzen Akzente
In der männlichen Jugend U20 kratzte Sprinter Nils Bovekamp mit neuer PB gleich zweimal an der JDM-Norm: Über die 60 Meter wurden jeweils 7,17 Sekunden für ihn gestoppt – 7,13 Sekunden sind für eine Qualifikation gefordert. Auch über die 200 Meter lief der 18-Jährige eine neue Hallen-PB (23,27 s). Trainingspartner Mieszko Szczerbiak erzielte seinerseits Hallen-Bestleistungen (7,27 s / 23,20 s).
Dichter besetzt ist die männliche U18, wobei insbesondere Janek Schiffer zum Hallen-Einstand überzeugte: Der Sprint-Sprung-Spezialist steigerte sich über die 60 Meter um mehr als zwei Zehntelsekunden auf 7,45 Sekunden und übertraf im Weitsprung auch seine Freiluft-PB deutlich; auf der heimischen Anlage zeigte Schiffer eine starke Serie mit Sprüngen auf 6,30 Meter und 6,29 Meter – er belegt damit einen Top 15-Platz in der nationalen Bestenliste, in Westfalen ist er die klare Nummer eins. Am nächsten kommt ihm aktuell Teamkamerad Patrick Hüsken (6,04 m).
Neuzugang Max Wolgast steigert sich über die 60 Meter
Hüsken, deutscher Neunkampf-Meister der M15, stieg derweil mit neuer Stabhochsprung-Bestleistung (3,60 m) in die Saison ein, 1,72 Meter im Hochsprung waren ausbaufähig. Max Wolgast, der mit Angliederung des TuS Germania Horstmar ab sofort für die LG Brillux startet, stellte mit übersprungenen 1,63 Meter eine neue Hallen-PB auf, wobei vor allem seine enorme Steigerung über die 60 Meter auf 7,52 Sekunden einem Versprechen gleicht.
Flott unterwegs war das Quartett Janek Schiffer, Patrick Hüsken, Max Wolgast und Enno Kreimer über die 4×200 Meter (1:37,19 min).
Auf den Mittelstrecken vertrat Samuel Albustin die LG Brillux als Solist. 4:24,44 (PB) über die 1500 Meter waren ein solider Einstieg.
Weibliche Jugend: Sprinterinnen flott unterwegs
In der weiblichen Jugend wächst eine vielversprechende neue Sprint-Generation heran: U20-Athletin Laura Brandhofe blieb erstmals überhaupt unter 8 Sekunden (7,94 s). In der U18 dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis Sarah Rosanne König (8,04 s) die Marke knackt; mit Mia Helis (8,15 s / PB) und einer stark verbesserten Hanna Fuhrmann (8,15 s / PB) ist die weibliche U18 auch in der Breite gut aufgestellt. Die junge 4×200 Meter-Staffel mit Sarah König, Lisa Fallenberg, Ella Vey und Hannah Fuhrmann zeigte in 1:49,95 min. perspektivisches Potenzial.
Potenzial haben bekannterweise auch die Weitspringerinnen Laura Brandhofe (5,40 m) und Linette Kaiser (5,03 m) sowie Stab-Talent Elsa Rausmann (3,00 m), zum Start in die Hallensaison kamen sie indes nur bedingt an ihre Leistungsfähigkeit heran.