LG Brillux-Sprinter trumpfen in Wetzlar groß auf

13.06.2022 | Rasante Sprints mit tiefer Leistungsdichte versprach im Vorfeld ein Blick in die Meldeliste des Wetzlarer Meetings „Fast Arms, Fast Legs“. Und rasant wurde es.

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Die Sprinter und Langsprinter der LG Brillux Münster reihten wie im Rausch Bestleistung an Bestleistung, Qualifikationsnorm an Qualifikationsnorm und stürmten zuletzt sogar zu einer neuen deutschen Jahresbestleistung. In Hagen holte Weitspringer Marvin Staubermann Silber bei den NRW-Meisterschaften.

100 Meter-Kreisrekord für Markus Greufe

Aber der Reihe nach. Die 100 Meter-Zeitläufe der Männer hätten für die Sprinter-Garde um Markus Greufe so etwas wie eine Vorbelastung sein können. Stattdessen setzten die LG-Athleten auf Anhieb die ersten Ausrufezeichen: Top-Sprinter Greufe brannte in 10,47 Sekunden eine neue persönliche Bestleistung auf die rote Bahn und toppte damit seinen eigenen Vorjahres-Kreisrekord nochmal um eine Hundertstelsekunde. Quasi im Vorbeilaufen hakte er damit auch die A-Norm für die Aktiven-DM in Berlin ab. Im selben Rennen knüpfte Jakob Bruns nahtlos an seinen Leistungssprung der letzten Wochen an: 10,63 Sekunden bedeuteten eine deutliche Steigerung seiner persönlichen Bestleistung, das sichere Ticket für die U23-DM in Wattenscheid und zugleich die B-Norm für Berlin. Wenige Minuten später sprang auch Luka Herden in 10,59 Sekunden auf die Züge nach Wattenscheid und Berlin auf. Zu diesem frühen Zeitpunkt deutete sich in Wetzlar bereits Großes für die abschließende 100 Meter-Staffel an.

Bastian Sundermann stürmt in die deutsche U20-Spitze

Zunächst waren es aber die 400 Meter-Läufer, die sich in Szene zu setzen wussten: Bastian Sundermann, der bereits in der Vorwoche mit exzellenten Zubringerleistungen aufgewartet hatte, pulverisierte in 48,06 Sekunden seine bisherige persönliche Bestzeit um mehr als eine Sekunde. Damit schiebt er sich auf den fünften Platz in der aktuellen deutschen U20-Bestenliste vor. Bastian gelang zugleich das Kunststück, die B-Norm der Aktiven-DM zu unterbieten – die U20-Konkurrenz in Wetzlar gewann er überlegen. In seinem Sog liefen im selben Rennen U23-Viertelmeiler Silyan Peshev (48,85 Sekunden) und Gabriel Wusu (48,90 Sekunden) zu neuen Bestleistungen, beide hakten die Qualifikationsstandards für die U23-DM sicher ab und durchbrachen ebenso wie Bastian erstmals die 49 Sekunden-Grenze. „Brettstarken Zeiten der Jungs“, kommentierte Trainer Jan Vogt. Sarah Krämer blieb nach Anreise-Problemen gerade noch eine halbe Stunde Aufwärmzeit, trotzdem steigerte sie ihre erst kürzlich in Weinheim aufgestellte persönliche Bestleistung um weitere drei Hundertstel auf 59,26 Sekunden.

Jakob Bruns steigert sich um fast vier Zehntelsekunden

Der Vielstarter des Tages, Jakob Bruns, stieß derweil über die 200 Meter in ganz neue Sphären vor: 21,29 Sekunden bedeuteten eine Steigerung seiner bisherigen Bestleistung um fast vier Zehntelsekunden! Jakob rannte damit auch zur B-Norm für die Aktiven-DM und zur U23-DM-Norm – man darf gespannt sein, wohin die rasante Entwicklung des 22-Jährigen führen wird. Im weiblichen 200 Meter-Sprint war es Greta Piepel, der in 25,35 Sekunden ein gelungener Saisoneinstieg glückte.

4 x 100 Meter-Staffel stürmt zu Kreisrekord und deutscher Jahresbestleistung

Der Schlusspunkt war dann der 4 x 100 Meter-Staffel der Männer vorbehalten. Das neu zusammengestellte Quartett mit Gabriel Wusu, Jakob Bruns, Bastian Sundermann und Luka Herden begnügte sich nicht mit dem erklärten Ziel DM-Norm. In 40,64 Sekunden stürmte die Formation der LG Brillux zu einem neuen Kreisrekord und zur deutschen Jahresbestleistung! Die hoch gehandelten Staffeln aus Leverkusen und Mannheim hatten das Nachsehen.
„Einfach sensationell“, lautete denn auch das Fazit des LG-Trainers Lars Goldbeck, der gemeinsam mit Jan Vogt und Staffel-Trainer Peter Seiffert einen kollektiven Leistungsschub der Trainingsgruppe verzeichnen konnte. Sage und schreibe elf DM-Normen, zwei neue Kreisrekord und eine deutsche Jahresbestleistung nahm das Team aus Hessen mit nach Münster.

Marvin Staubermann holt Silber bei NRW-Meisterschaften

Bei den zeitgleich ausgetragenen NRW-Meisterschaften in Hagen holte der lange verletzte Weitspringer Marvin Staubermann mit 6,73 Meter die Silbermedaille. Stabhochspringerin Linda Grabenmeier wurde mit übersprungenen 3,20 Meter Fünfte.