Jari Bender holt Bronzemedaille bei der Jugend-DM

30.07.2019 | Die diesjährigen Deutschen U18-/U20-Meisterschaften waren in vielen Dimensionen ein Wechselbad, in denen die Extrema nah beieinander lagen – das betraf sowohl die Gefühle, die Wetterlage und als auch den gewohnten Ablauf der Wettkämpfe. Die LG Brillux reiste mit einem zahlenmäßig so großen Team wie nie zuvor ins Donaustadion und lieferte Top-Leistungen ab.

Herausragend war die Bronzemedaille von U20-Athlet Jari Bender über 1.500 Meter. Am Samstag hatte er bereits mit einem souveränen Auftritt im Vorlauf sich das große „Q“ gesichert und angedeutet, dass er auf den Punkt topfit ist. Einen Tag später erreichte der junge Athlet, der von Jörg Riethues trainiert wird, den bislang größten Erfolg seiner Karriere: Hinter den beiden EM-Teilnehmern Sven Wagner (USC Mainz) und Maximilian Sluka (Hallesche Leichtathletik-Freunde) lief Bender in 4:03,54 Minuten auf das Podest. Während der langsamen Anfangsrunden hatte er sich nicht aus der Ruhe bringen lassen und stets den Kontakt zu den vorderen Läufern gehalten, sodass er eingangs der Schlussrunde auf Platz zwei, zu dem später weniger als eine Sekunde fehlte. In der aktuellen deutschen Bestenliste rangiert Bender aktuell auf Platz 13 – ebenfalls ein Hinweis, dass er taktisch in Ulm alles richtig gemacht hat.

Enseling mit „Riesenrennen“

Sein Trainingskollege Oskar Enseling hatte am Tag zuvor bei schwül-heißen Bedingungen das 5.000-Meter-Finale absolviert. In Absprache mit Riethues war das Ziel eine Platzierung unter den ersten acht: Dieses erfüllte er mit einem sechsten Platz in einer Zeit von 15:56,31 Minuten. In Zusammenschau mit seinem achten Platz über 10.000 Meter Anfang Juni ein deutlicher Hinweis, für eine starke Leistungsentwicklung Enselings, der auch taktisch im Donaustadion erneut alles richtig machte. Das wurde auch deutlich an Jörg Riethues Aussage, der den Lauf als „Riesenrennen“ beschrieb.

Bereits am ersten Wettkampftag, an dem die Temperaturen bis an die 40-Grad-Marke kletterten, stand der 1.500-Meter-Vorlauf der U18 für Jean-Benoît Merté und Felix Becker an. Letzterer sorgte für ein ausreichendes Tempo und wurde für seinen Einsatz mit einem „q“ belohnt. Merté machte derweil über seine Platzierung den Finaleinzug klar. Im Finale lief zwar nicht alles optimal, sodass vor allem Merté am Ende ein wenig Leergeld zahlen musste. Er erreichte in 4:15,89 Minuten Rang neun, Becker in 4:17,43 Minuten Platz zwölf. Für beide ein beachtlicher Erfolg, mit dem sie für viel Freude bei Trainer Riethues sorgten und sich vermutlich eine ordentliche Motivationsspritze für die kommende Saison verabreichten.

Piepel und Herden mit schnellen Zeiten

Ebenfalls am Freitag standen die 100-Meter-Läufe für die U20-LG-Sprinter aus der Gruppe um Lars Goldbeck auf dem Programm. Alle drei Starter erreichten das Halbfinale: Dort lief Ole Patterson 11,24, Joshua Michalik 11,15 und Luka Herden sogar persönliche Bestzeit von 10,79 Sekunden. Damit erreichte er insgesamt Platz zehn unter den 64 Athleten und zeigte seine starke Form. Über die doppelte Distanz lief U18-Athlet Jakob Bruns eine neue Bestmarke von 22,13 Sekunden. Ebenfalls ins Halbfinale und dort persönliche Bestleistung lief Greta Piepel in 12,37 Sekunden über 100 Meter. Auch sie war auf den Punkt topfit in Ulm, sollte am Sonntag jedoch etwas Pech mit ihrem 200-Meter-Start haben.

Unwetterwarnung verwirbelt den Zeitplan

Der letzte Wettkampftag stand unter dem Schatten des angekündigten Unwetters. Bereits am Vortag hatten die Wettbewerbe aufgrund von Starkregen zwei Stunden pausieren müssen. So entschieden sich die Veranstalter, den Zeitplan zu straffen und Zeitendläufe auszurichten, wodurch auch die Bahnverteilung verändert wurde. Piepels Ziel für die 200 Meter war das A-Finale gewesen, nun musste sie mit Bahn zwei Vorlieb nehmen und das Beste draus machen. Dies gelang ihr in einer Zeit von 25,29 Sekunden und einem guten neunten Platz.

Noch stärker betroffen von der Zeitplanänderung waren jene Athleten, die sowohl in der Staffel wie auch im Weitsprung an den Start gingen – so auch Luka Herden. Im letzten Zeitendlauf der 4×100-Meter-Staffel als starker Schlussläufer gesetzt, machte dies eine adäquate Vorbereitung seines Weitsprungwettbewerbs unmöglich. Die Staffel lief in Besetzung mit Patterson, Bruns und Michalik, in einer Zeit von 42,03 Sekunden auf Rang vier. Direkt danach ging es für Herden an die Weitsprunggrube und ohne Probesprung in den Wettkampf. Obwohl von außen deutlich erkennbar war, dass auch er in Topform war, fand er in so kurzer Zeit nicht die nötige Ruhe und Konzentration.

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