LG Brillux Münster trauert um Helga Fischer

22.08.2022 | Die LG Brillux Münster trauert um Helga Fischer, die am 13.08.2022 nach langer, schwerer Krankheit im Alter von 85 Jahren verstorben ist.

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Die Münsteraner Leichtathletik wird indes untrennbar mit Helga Fischers Lebensleistung verbunden bleiben: Über einen Zeitraum von 56 Jahren entwickelte und prägte sie die Leichtathletik-Sparte des LG-Grundvereins TuS Hiltrup, Generationen von Athlet*innen haben bei Helga Fischer die Grundlagen des Laufens, Springens und Werfens erlernt.

Ein Leben mit der Leichtathletik und für die Leichtathletik – selten ist eine Bilanz wie diese so treffend wie bei Helga Fischer, die im bereits fortgeschrittenen Alter über sich selbst sagte, der tägliche Umgang mit Kindern und Jugendlichen habe sie jung gehalten. Dabei kostete sie ihrerseits im zarten Alter von vier Jahren erstmals von der Leichtathletik, ehe die Verwerfungen des Zweiten Weltkriegs die Entwicklung der sportlichen Passion vorerst stoppten.

Im Nachkriegs-Deutschland wurde dann die Dortmunder Turngemeinde zur ersten sportlichen Heimat der talentierten Helga, die als junge Athletin beachtliche Bestleistungen von 12,8 Sekunden über die 100 Meter und 5,63 Meter im Weitsprung aufstellte. Damals lief und sprang man noch auf Asche und die Sportplätze mobilisierten die Gesellschaft, die zunehmend Gefallen an Sport als Form der aktiven Freizeitgestaltung fand.

Seit 1966 im Einsatz für den TuS Hiltrup

Die zweite Karriere von Helga Fischer – die als Gestalterin, Trainerin, vertrauensvolle Ansprechpartnerin und irgendwie auch Chronistin ihrer Sportart – begann dann in den 1960er Jahren in Münster: Mittlerweile selbst Mutter einer kleinen Tochter, baute Helga Fischer seit 1966 beim TuS Hiltrup eine Leichtathletiksparte auf. Hier tummelten sich bald Kinder vornehmlich von Eltern, die wie Helga auf eine aktive Leichtathletik-Zeit zurückblickten oder selbst noch aktiv waren. Manch ein bekannter Name der Münsteraner Leichtathletik-Szene hat über die Jahrzehnte das Fundament bei der fachkundigen und dabei stets dem gesamten Menschen zugewandten Hiltruper Trainerin gelegt.

Erster Trainerin heutiger DM-Medaillen-Gewinner

Aus der Reihe der heutigen Top-Athleten waren es unter anderem die 4×100 Meter-Staffel-Medaillengewinner der diesjährigen Deutschen Meisterschaft – Markus Greufe, Luka Herden und Kai Sparenberg –, die ihre ersten Schritte bei Helga Fischer macht. Auch bei Dreispringer Leonhard Horstmann und Mehrkämpferin Ida Schwering, die beide noch der U18-Klasse angehören, hat Helga Fischer jenen Funken entzündet, mit dem sich heranwachsende Talente auf den Weg in die Spitze machen. Denn neben dem Vermitteln technischer und athletischer Grundfertigkeiten verstand es Helga Fischer auch, Kinder und Jugendliche auf einer emotionalen Ebene zu erreichen.

Mit entsprechender Dankbarkeit und Anerkennung blickt Falk Sparenberg, Vorsitzender der LG Brillux Münster, auf das herausragende Engagement von Helga Fischer zurück: „Helga Fischer konnte unsere Athletinnen und Athleten immer wieder für unseren Sport – die Leichtathletik – begeistern. Dabei lag ihr der TuS Hiltrup besonders am Herzen. Helga hat damit einen wesentlichen Beitrag für das Wachstum der Leichtathletik-Gemeinschaft in Münster geleistet. Wir bedanken uns für Helgas generationenübergreifendes Wirken.“

Zahlreiche Ehrungen in Münster wie auf nationaler Ebene

Teil dieses Wirkens war dabei auch die Bereitschaft, Verantwortung über den TuS Hiltrup hinaus zu übernehmen: Helga Fischer war unter anderem als Vorsitzende des Kreis-Leichtathletik-Ausschuss Münster tätig – auf ehrenamtlicher Basis, versteht sich. Bedeutsame Auszeichnungen wie die goldene und silberne Ehrennadel des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) sowie die Friedensreiter-Plakette und den Sport-Oscar der Stadt Münster dokumentieren das hohe Ansehen das Helga Fischer in ihrer Wahlheimat Münster, aber auch auf nationaler Leichtathletik-Ebene genoss und auch heute noch genießt.

Die LG Brillux Münster wird Helga Fischer für ihre großen Verdienste und ihre inspirierende Hingabe in dankbarer Erinnerung behalten.