Kerstin Schulze-Kalthoff und Silyan Peshev mit starker Spätform

11.08.2022 | Belgien und Holland sind in diesen Wochen ein gutes Pflaster für alle jene, die ihre Spätform in zählbare Resultate ummünzen möchten. Allen voran: Kerstin Schulze-Kalthoff, die in Lier und Utrecht gleich zwei hochwertige Bestzeiten aufstellte.

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Seit ihrem sechsten Platz bei den Deutschen Meisterschaften läuft Hindernis-Spezialistin Kerstin Schulze-Kalthoff auf einem neuen Leistungsniveau. Lediglich zwei Wochen hielt ihre unlängst in Ostflandern aufgestellte 1500 Meter-Bestzeit, die neue Marke steht jetzt bei ausgezeichneten 4:22,34 Minuten. Schauplatz der zweiten Steigerung war das belgische Lier, gelegen am Rande der Hafen-Metropole Antwerpen. Im internationalen Feld der insgesamt 40 Mittelstrecklerinnen überzeugte Kerstin mit einer mutigen Renneröffnung und einer starken Zielgeraden. Sie lief als Drittplatzierte ins Ziel und nahm sogar die verblüffende Erkenntnis mit, dass ein idealer Rennverlauf weitere Luft nach oben verspricht.

5000 Meter: Kerstin läuft auf Platz 1 der westfälischen Jahresbestenliste

Eben dieses große Selbstvertrauen hätte die Athletin von Trainer Robert Welp am vergangenen Wochenende gerne auf ihrer Spezialstrecke auf die Bahn gebracht. Nachdem die 3000 Meter Hindernis kurzfristig aus dem Programm des Wattenscheider Lohrheide-Meetings gestrichen wurden, war guter Rat teuer. In Utrecht lockte das Runnersworld Track Meeting mit einem gut besetzten 5000 Meter-Feld – das Alternativprogramm stand und entpuppte sich als weit mehr als ein besseres Trostpflaster: Der Ausflug in die Niederlande mündete in herausragende 16:18,92 Minuten. Kerstin blieb damit mehr als 40 Sekunden unter ihrer 5km-Straßbenbestzeit von Oktober letzten Jahres. „Kerstin ist ein konstantes Rennen gelaufen und hat mit einem starken Schlusskilometer in 3:12 Minuten ihren bisherigen Hausrekord pulverisiert“, fasste Robert Welp das Rennen zusammen. Mit ihrer satten Steigerung setzte sich die 23-Jährige an die Spitze der westfälischen Jahresbestenliste, auf nationaler Ebene rangiert sie auf einem ausgezeichneten dreizehnten Rang. Auf Kerstin wartet jetzt die wohlverdiente Saisonpause.

Silyan Peshev im letzten Saisonrennen mit zweiter Luft

Auch Langsprinter Silyan Peshev hatte die knapp 300 Kilometer lange Reise nach Lier auf sich genommen, um eine lange Saison mit einem guten Gefühl zu beschließen. Dabei war seine Gemütslage im Vorfeld des 400 Meter-Rennens eher von Enttäuschung geprägt, hatte er doch auf einen Platz im stark besetzten Hauptprogramm des Meetings gehofft. Stattdessen rutschte Silyan ins Vorprogramm, das er als Erster der Meldeliste anführte. „Tatsächlich war das kein Nachteil, da Silyan so auf einer für ihn guten Bahn starten konnte“, wusste Trainer Jan Vogt um die Vorzüge der Konstellation. Nach verhaltenen ersten 200 Metern nahm Cylian mächtig Fahrt auf und spürte eingangs der Zielgeraden die nachlassenden Kräfte des zunächst enteilten Belgiers Wout Bex. „Silyan konnte sich an den Belgier heransaugen und ihn auf den letzten Metern ein- und überholen, er ist in starker neuer Bestzeit von 48,58 Sekunden ins Ziel gelaufen“, beobachtete Jan Vogt die zweite Luft seines Schützlings. Satte drei Zehntelsekunden blieb der 20-Jährige unter seiner bisherigen Bestmarke, die er im ersten Saisondrittel in Wetzlar aufgestellt hatte.

Margot Wyrwoll bleibt erstmals unter 4:40 Minuten

Mittelstrecklerin Margot Wyrwoll gelang im Nachprogramm von Lier das gleiche Kunststück wie Kerstin, unterbot sie doch ihrerseits eine noch frische 1500 Meter-Bestzeit: In 4:39,63 Minuten blieb Margot dabei zum ersten Mal in ihrer Karriere unter der Marke von 4:40 Minuten und stellte unter Beweis, dass beharrliche Arbeit lohnt.