Geschwächte Finnja Freisfeld bei DM-Premiere auf Platz sechs

12.07.2022 | Ihre ersten deutschen Meisterschaften erlebte LG Brillux-Nachwuchs-Stabhochspringerin Finnja Freisfeld. Bei der U16-DM in Bremen kämpfte sie nächtlichen Magen-Darm-Problemen tapfer und wurde letztlich Sechste.

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U16-Athletin Finnja Freisfeld hat 2022 starke Sprünge gezeigt: Auf den Westfalenmeisterin-Titel unterm Hallendach folgten der westfälische und der westdeutsche Freiluft-Titel sowie eine Serie neuer Kreisrekorde. Als Vierte der Meldeliste (Vorleistung 3,30 Meter) reiste das von Silke Spiegelburg trainierte Top-Talent entsprechend ambitioniert nach Bremen, sogar die Bronzemedaille lag in Reichweite.

Buchstäblich über Nacht wurden diese Ambitionen dann zurechtgestutzt: Erhebliche Magen-Darm-Probleme brachten die junge Athletin um den Schlaf. Noch vor dem ersten Sprung mussten deshalb Entscheidungen getroffen werden: Der Anlauf wurde verkürzt, zudem wählten Athletin und Trainerin weichere Stäbe, die einen geringeren Kraftaufwand erfordern – notwendige Anpassungen für den geschwächten Körper, aber eben auch ungünstige Vorzeichen für die großen Höhen, die eine hohe Anlaufgeschwindigkeit und möglichst direkte Kraftübertragung erfordern.

„Finnja hat alles rausgeholt, was ging“

Der Wettkampf selbst wurde vom ersten Sprung an körperlich wie mental zu einer großen Herausforderung. Nach einem sauberen Einstieg (2,90 Meter) meisterte Finnja die 3,05 Meter nach einem veritablen Kraftakt im dritten Versuch. Bei 3,20 Meter war dann Endstation – Platz sechs für die Athletin der LG Brillux. „Für Finnja war es ein schwieriger Wettkampf. Sie hat sich durchgekämpft und alles rausgeholt, was ging – wir können unter den ungünstigen Umständen sehr zufrieden sein“, ordnete Silke Spiegelburg den tapferen Auftritt ihrer Vorzeige-Springerin ein.

Der DM-Titel ging mit übersprungenen 3,65 Metern an Anna Hiesinger (LAZ Ludwigsburg). Für die Bronze-Medaille waren in Bremen 3,30 Meter gefragt – auf den Zentimeter genau Finnjas persönliche Bestleistung. Der Blick nach vorne bietet dementsprechend großes Potenzial für Finnja Freisfeld, die sich in der nationalen U16-Spitze etabliert hat. Auf die DM-Premiere werden neure Gelegenheiten folgen, sich im Vollbesitz der körperlichen Kräfte mit den besten Jugend-Stabhochspringerinnen Deutschlands zu messen.