Verbummelte Pace kostet Silas Zahlten in der Hitze von Pfungstadt die U20-WM-Norm

21.02.2022 | Mittelstreckler/-innen mögen im Allgemeinen moderate Temperaturen, bei 33 bis 37 Grad herrschte am Samstag im hessischen Pfungstadt insofern suboptimales Mittelstreckenwetter.

Sponsor

Das Beste aus den Bedingungen herausholen, das war dann auch die Devise der vierköpfigen LG Brillux-Delegation. In Bremen knackte derweil Langsprinter Sylian Peshev eine markante Schallmauer. Zum Auftakt der Hitzeschlacht machte Jens Kassebeer über die 800 Meter nicht etwa Kompromisse, sondern lief mutig zu einer neuen persönliche Bestzeit. Bei 37 Grad und sengender Sonne setzte sich der von Jörg Riethues betreute Athlet auf der Gegengeraden der Schlussrunde mit einer Tempoverschärfung an die Spitze des Feldes. Auch wenn Jens auf den letzten Metern noch von einem Läufer überspurtet wurde, stand letztlich eine Steigerung um drei Sekunden auf 1:55,58 Minuten zu Buche. Er knüpft damit nahtlos an die starken Leistungen der bisherigen Freiluftsaison an.

Verbummelte Pace kostet Silas Zahlten bessere Zeit

Gegen 21 Uhr stand Silas Zahlten an der Startlinie und hoffte trotz tropischer 33 Grad auf ein schnelles Rennen. Seine Mission: die Norm für die U20-WM im kolumbianischen Cali (3:47,00 Minuten). Während auch Silas mit der Hitze gut zurechtkam, haderten er selbst und im Außenbereich Trainer Jörg Riethues mit dem Pacemaker, der die 1000 Meter drei Sekunden über der vorgesehenen Marschroute passierte – eine Hypothek, die sich auf den 1500 Metern nicht mehr korrigieren lässt. Silas, der auf der Schlussrunde im Feld eingeklemmt war, kam erst auf der Zielgeraden ins freie Spurten; früh genug, um die direkte U20-Konkurrenz abzufangen, zu spät für die Norm. 3:48,92 Minuten bedeuteten dennoch eine weitere Steigerung seiner persönlichen Bestzeit und damit auch des eigenen Kreisrekords. Im hinteren Teil des Feldes lief Justin Lukas nah an seinen Hausrekord heran (3:53,59 Minuten).

Jörg Riethues richtet den Blick nach Mannheim

„Silas war unmittelbar nach dem Rennen etwas traurig, die verschleppte Pace hat ihm eine bessere Zeit gekostet. Zugleich war es eine starke Unterdistanz-Vorbelastung für Mannheim, wo Silas die 3000 Meter Hindernis läuft“, ordnete Jörg Riethues das Rennen ein und richtete den Blick bereits nach vorne. Beim internationalen Meeting in Mannheim erwartet das Top-Talent der LG Brillux am ersten Juli-Wochenende ein harter Fight: Silas ist einer von drei Athleten, die bereits die U20-WM-Norm geknackt haben und um die zwei Tickets für Cali kämpfen.

Margot Wyrwoll machte die Hitze auf den 1500 Meter zu schaffen. In 4:46,99 Sekunden zeigte sie zwar ein gutes Rennen, verpasste die angestrebte persönliche Bestzeit aber um eine halbe Sekunde.

Sylian Peshev in Bremen gleich zweimal unter 11 Sekunden

Seine stabile Form nutzte derweil Langsprinter Sylian Peshev am Sonntag für einen Unterdistanz-Ausflug nach Bremen. Gleich zweimal unterbot er auf den 100 Metern die markanten 11 Sekunden, seine neue Bestzeit steht jetzt bei 10,92 Sekunden. Mit leerem Tank egalisierte Sylian dann über die doppelte Sprint-Distanz seinen Hausrekord (22,16 Sekunden).